Maßgeschneiderte Wohnraumversorgung
Landkreis Emsland erstellt Versorgungskonzept für Kommunen
Meppen. Der Landkreis hat ein Wohnraumversorgungskonzept für die Städte, Einheits- und Samtgemeinden des Emslandes erstellen lassen, die bislang nicht über ein solches verfügen. Dies sind alle Kommunen mit Ausnahme der größeren Städte Haren, Lingen, Meppen und Papenburg sowie der Samtgemeinde Spelle.
„Das Emsland wird durch Zuwanderung zumindest in den kommenden Jahren weiterhin wachsen, zugleich aber immer stärker die Auswirkungen des demographischen Wandels mit einer Alterung der Bevölkerung spüren. Im Hinblick auf die Wohnraumentwicklung ist somit ein zielgerichtetes Handeln der Kommunen erforderlich“, so Landrat Marc-André Burgdorf.
Das nun erstellte Konzept ist auch vor dem Hintergrund stetig steigender Immobilien- und Mietpreise wertvoll. „Für Haushalte mit kleineren und mittleren Einkommen wird es auch im Emsland immer schwieriger, sich mit preisgünstigem Wohnraum zu versorgen“, sagt Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.
Zugleich fielen aktuell immer mehr Bestandswohnungen aus der Bindungsfrist des sozialen Wohnungsbaus. „Ein Wohnraumversorgungskonzept mit qualifizierten Aussagen zum Wohnraumbestand und -bedarf ist eine Voraussetzung, um mietpreisgebundenes Wohnen in Mehrfamilienhäusern durch das Land Niedersachsen fördern zu lassen“, erläutert Kraujuttis. Schafft ein Investor Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen oder für ältere Personen und Menschen mit Behinderungen, kann der Investor zinslose Darlehen sowie Tilgungsnachlässe bei der Rückzahlung über die landeseigene NBank erhalten. „Dies ist durch das Konzept nun in allen Kommunen des Emslandes möglich“, betont Kraujuttis.
Das vorliegende Wohnraumversorgungskonzept soll eine Orientierung für die künftige Wohnungsmarktentwicklung geben. Daher sind auf der Grundlage von Analysen und Prognosen gemeinsam mit Wohnungsmarktakteuren und kommunalen Vertretern Schwerpunkte einer zukunftsgerichteten Wohnungspolitik herausgearbeitet worden. „Die Zielsetzung des Konzepts war es, die zentralen Rahmenbedingungen auf dem Wohnungsmarkt zu beleuchten und die wesentlichen Handlungsbedarfe abzuleiten“, sagt Burgdorf. So zählten eine Reihe von Maßnahmen in wichtigen Handlungsfeldern dazu, wie Schaffung eines vielfältigen Wohnungsangebots, Versorgung einkommensschwächerer Haushalte, Wohnen im Alter, Baulandmanagement und Qualifizierung des Wohnungsbestandes. „Dies dient als Anregung für künftiges kommunales Handeln“, so Burgdorf. Darunter fällt beispielsweise eine ausgewogene Mischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern in Wohngebieten, die Einrichtung eines kommunalen Flächenmonitorings im Baulandmanagement bzw. eines Baulückenkatasters zur Nachverdichtung, der Ausbau unterschiedlicher Angebote für das Wohnen im Alter und eines generationengerechten Wohnumfeldes sowie die Erstellung von Quartierskonzepten, um bedarfsgerecht auf sich verändernde Wohnvorstellungen und -bedarfe reagieren zu können.
Für die Städte, Einheits- und Samtgemeinden sind zudem kommunale Steckbriefe erarbeitet worden, in denen die zentralen Ergebnisse und Wohnraumbedarfe für die jeweilige Kommune zusammengefasst werden. Das Wohnraumversorgungskonzept finden Sie hier.
Bild: Landrat Marc-André Burgdorf und Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (r.) stellen das Wohnraumversorgungskonzept für die emsländischen Städte, Einheits- und Samtgemeinden vor. (Foto: Landkreis Emsland)