Mehr Chancen fürs Ehrenamt
Landkreis Emsland als eine von 18 Kommunen bei bundesweitem Projekt dabei
Meppen/Berlin. Das Ehrenamt hat im Emsland traditionell eine herausragende gesellschaftliche Bedeutung. So sieht das Berlin-Institut in seiner Studie „Von Kirchtürmen und Netzwerken“ von 2017 das Ehrenamt im Emsland als einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die gute Entwicklung der Region. Aus dieser Erkenntnis heraus, ist beim Landkreis Emsland das „Ehrenamtsmanagement“ seit Jahren als ein wichtiger Baustein im Bereich der Kreisentwicklung angesiedelt. „Mit der Zusage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und des Deutschen Landkreistags an dem von beiden gemeinschaftlich initiierten Projekt ,Hauptamt stärkt Ehrenamt´ teilnehmen zu dürfen, eröffnet sich für den Landkreis Emsland eine weitere Chance, das Ehrenamt zu unterstützen“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.
Erster Kreisrat Martin Gerenkamp nahm am Mittwoch (27. November) aus den Händen von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Berlin den Projektbescheid entgegen. Zusammen mit weiteren 17 Teilnehmern und dem Deutschen Landkreistag als inhaltlicher Begleitung soll nun bis Dezember 2022 modellhaft erprobt werden, wie eine Stärkung des Ehrenamts durch hauptamtliche Unterstützung durch die Kommune gelingen kann. Es soll untersucht werden, welche Strukturen sich bewähren, um Engagierte beim Ehrenamt zu unterstützen. Auch die Nachwuchsgewinnung, die Bildung von Kooperationen und die Nutzung digitaler Möglichkeiten sollen Schwerpunkte darstellen. Die Erkenntnisse sollen in einem Leitfaden zusammengefasst werden. Dieser soll anderen Landkreisen Hilfestellung bei dem Aufbau oder dem Ausbau hauptamtlicher Strukturen zur Stärkung des Ehrenamts geben.
„Das Ehrenamt im Emsland lebt. Wir würdigen es bereits mit einer Anerkennungskultur sowie zahlreichen Informationsangeboten und schaffen damit zugleich weitere Anreize für Freiwilligkeit. Da wir auf der anderen Seite die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement kontinuierlich optimieren, begrüßen wir die Teilnahme an diesem Projekt sehr. Es bietet gute Möglichkeiten, um neuen Input und zahlreiche Anregungen zu erhalten, die unser Ehrenamt auch für die Zukunft sichern“, betont Burgdorf.
Der Landkreis Emsland wird im Rahmen des Projekts den bisherigen Ehrenamtsservice, der Ansprechpartner für alle Ehrenamtlichen ist, für die Dauer der Projektlaufzeit um 25 Stunden aufstocken. Diese Stelle wird sich vor allem um die Schwerpunkte Förderung von Kooperationen (Unternehmenskooperationen in der ersten und Bildungskooperationen in der zweiten Hälfte der Projektlaufzeit) und Vernetzung und Begleitung der lokalen Stellen auf der Ebene der LEADER-Regionen kümmern. Zusätzlich zu dieser Stelle werden in den vier LEADER-Regionen des Emslandes und der Region Nördliches Emstal Teilzeitstellen mit 17 Stunden eingerichtet. Diese Stellen sollen die regionalen Akteure vernetzen, Angebote schaffen, Informationen vermitteln, Strukturen aufbauen und Projekte begleiten.
58 Landkreise hatten sich bundesweit um eine Teilnahme am Projekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ beworben. Zu den ausgewählten Verbundpartnern gehören neben dem Landkreis Emsland der Landkreis Ahrweiler, Bodenseekreis, Burgendlandkreis, Erzgebirgskreis, Euskirchen, Göttingen, Höxter, Ludwigslust-Parchim, Oberspreewald-Lausitz, Regensburg, Rendsburg-Eckernförde, St. Wendel, Trier-Saarburg, Uckermark, Vorpommern-Greifswald, Waldeck-Frankenberg und das Weimarer-Land. Sie erhalten jeweils für drei Jahre bis zu 150.000 Euro im Jahr aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung. Über 421.000 Euro für die gesamte Projektlaufzeit sind für den Landkreis Emsland vorgesehen. Projektstart ist der 1. Januar 2020.
Weitere Informationen sind im Ehrenamtsservice unter der Telefonnummer 05931/441322 und der E-Mail-Adresse ehrenamt@emsland.de erhältlich.
Bild: Insgesamt 18 Landkreise nehmen teil an dem Projekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“. Auch der Landkreis Emsland, vertreten durch Ersten Kreisrat Martin Gerenkamp (3. v. l.), konnte von Bundesministerin Julia Klöckner und Prof. Dr. Hans-Günter Henneke vom Deutschen Landkreistag (Mitte) den Projektbescheid entgegen nehmen. (Foto: BMEL/Photothek)