02.07.2015

Mit den Augen des anderen sehen

Kommunikationsmethode schafft Zugang zu Demenzkranken

Meppen. Ehrenamtliche DUO-Seniorenbegleiter, Pflegebegleiter und pflegende Angehörige bildeten sich auf Einladung des Seniorenstützpunktes des Landkreises Emsland fort. Gemeinsam mit dem Demenz-Servicezentrum veranstaltete der Seniorenstützpunkt eine Aufbauschulung zur „Praktischen Validation nach Naomi Feil“. Die Validation verschafft einen besseren Zugang zur Gefühls- und Vorstellungswelt von Demenzkranken und hilft, die Kommunikation konfliktfreier zu gestalten.

Das Miteinander von Menschen mit Demenz und ihren Bezugspersonen gestaltet sich nicht selten schwierig. Zum Beispiel dann, wenn die Bezugsperson ihr Bestes gibt und sich oftmals aufopfernd kümmert, der altersverwirrte Mensch ihr aber trotzdem fürchterliche Vorwürfe macht, weil er sich schlecht behandeln fühlt. Die Validation, die in solchen Situation angewandt werden kann, ist eine Kommunikationstechnik, die auf Wertschätzung basiert. Wie es gelingen kann, in die Welt des altersverwirrten Menschen hineinzuschlüpfen - mit den Augen des anderen zu sehen und in den Schuhen des anderen zu gehen - das zeigte nun die zertifizierte Validationstrainerin Cecilia Feldkamp in der Veranstaltung.

Anhand von beispielhaften Situationen aus der Altenpflegepraxis führte Feldkamp in die Grundprinzipien der Validation ein und vermittelte den Seminarteilnehmern bei Rollenspielen auf anschauliche Weise, wie einzelne Validationstechniken im alltäglichen Umgang mit altersverwirrten Menschen eingesetzt werden können. „Dem desorientierten Menschen - zwar in guter Absicht - etwas aufzwingen zu wollen, kann Aggressionen hervorrufen“, betont Feldkamp. Seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse hintanzustellen und immer wieder herauszufinden, wieviel Nähe der Mensch verträgt, der sich selbst immer mehr verliert, das sei selbst in sehr vertrauten, liebevollen zwischenmenschlichen Beziehungen eine große Herausforderung. „Doch mit etwas Geduld, Einfühlungsvermögen und Einübung einer neuen Haltung dem Demenzerkrankten gegenüber kann man eine positivere Grundstimmung beim altersverwirrten Menschen erreichen“, ermutigt die Expertin.

Weitere Informationen zum Seniorenstützpunkt Landkreis Emsland, Ansprechpartnerin Kerstin Knoll, unter der Telefonnummer 05931/44-1267 und der E-Mail-Adresse seniorenstuetzpunkt@emsland.de und zum Demenz-Servicezentrum, Ansprechpartnerin Rita Wallmann, unter der Telefonnummer 05931/44-1171 und der E-Mail-Adresse rita.wallmann@emsland.de.
 
Bild: Trainerin Cecilia Feldkamp (l.) im Rollenspiel mit DUO-Seniorenbegleiterin Doris Hartmann. (Foto: Landkreis Emsland)