22.09.2021

Mobile Teams übernehmen ab Oktober

Rückbau der emsländischen Impfzentren fast abgeschlossen – Über 224.000 Impfungen

 

Meppen. Der Rückbau der Impfzentren in Lingen und Papenburg ist nahezu abgeschlossen. Computer, Trennwände, Schreibtische, Behandlungsliegen und Hygienespender sind aus den Emslandhallen in Lingen und dem Forum Alte Werft in Papenburg, die seit dem 1. Februar 2021 als zentrale Standorte für die Impfung der emsländischen Bevölkerung dienten, geräumt worden. „Der Abbau der Impfzentren war wie ihr Start ein großer logistischer Aufwand“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.

 

Auf Weisung des Landes Niedersachsen werden die Impfzentren Ende September schließen. Bis in die kommende Woche (KW 39) werden noch Zweitimpfungen in provisorischen Impflinien durchgeführt. In der Rückschau seien ihm vor allem in den Anfängen die begrenzte Impfstoffverfügbarkeit und das Abarbeiten des hohen Informationsbedarfs rund ums Impfen durch das eigens eingerichtete Bürgertelefon des Landkreises Emsland im Gedächtnis geblieben, sagt Burgdorf. In der Spitze sind in den Impfzentren von rund 1240 bis zu rund 1600 Impfungen am Tag durchgeführt worden. Insgesamt über 224.000 Impfdosen sind in den Impfzentren Stand jetzt verabreicht worden, davon etwa 136.000 Impfdosen des Unternehmens BionTech, etwa 46.000 Dosen des Unternehmens Moderna, rund 37.000 von AstraZeneca und etwa 5000 Dosen des Unternehmens Johnson & Johnson.

 

Das Impfzentrum in Lingen stand unter der Leitung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Etwa 270 Mitarbeiter waren im Impfzentrum in Lingen im Einsatz, davon 50 Personen, die u. a. in Vollzeit, Teilzeit und als geringfügig Beschäftigte eingestellt worden sind. Das restliche Personal setzte sich aus Ehrenamtlichen und hauptamtlich Angestellten des DRK zusammen. Vergleichbar verhielt es sich im Impfzentrum Papenburg, das durch den Malteser Hilfsdienst (MHD) geleitet wurde: Dort waren 80 Personen beschäftigt, davon 50, die eigens eingestellt worden waren. „Alle haben ihre Sache sehr, sehr gut gemacht. Ein großes Lob und mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für diesen wichtigen Einsatz“, sagt Burgdorf.

 

„Obwohl wir uns in Anbetracht der Infektiösität der Deltavariante des Coronavirus eine höhere Impfquote gewünscht hätten, liegen wir im Emsland mit einer aktuellen Quote von 72,4 % Erstgeimpften und 65,5 % komplett Geimpften sowohl über dem Bundes- als auch über dem Landesdurchschnitt. Das sollte ein Ansporn sein, nach Abschluss der Zweitimpfungen durch die Impfzentren und mit der weiteren Impftätigkeit der Arztpraxen schon bald eine Quote von deutlich über 70 % komplett Durchgeimpfter zu erreichen“, betont Burgdorf.

 

Dr. Wolfgang Hagemann, ärztlicher Leiter der Impfzentren im Emsland, zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden und dankbar für das Engagement und das gemeinsam durch alle Mitarbeitenden und den impfärztlichen Dienst Erreichte. Durch pragmatische, unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Arztpraxen im Emsland sei auch auf individuelle Bedürfnisse in besonderen Fällen eingegangen worden. Gerade die vergangenen Wochen hätten aber verdeutlicht, dass sich nur durch dezentrale und aufsuchende Impfangebote ohne feste Terminvergabe weitere noch unentschlossene Personen erreichen ließen. Zahlreiche Impfaktionen wie zuletzt das mobile Impfangebot in elf Kommunen im August, mit dem rund 1600 Personen angesprochen wurden, oder die Kinderimpfaktion im Juli in den Impfzentren zeigten dies, so Hagemann.

 

Generell seien die Impfangebote für 12- bis 17-Jährige gut angenommen worden, hält die zuständige Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis fest. Sie sieht für den nahenden Herbst die Notwendigkeit, verstärkt mit solchen bürgerorientierten Aktionen für bestimmte soziale Gruppen noch nicht Geimpfte gezielt anzusprechen.

 

Wenngleich die Impfzentren nun schließen, ist die Bekämpfung der Coronapandemie noch nicht vorbei. Mit dem Rückbau der Impfzentren wird sich die weitere Impftätigkeit, hier vor allem die Erstimpfungen und dritte Auffrischungsimpfung, auf die Hausärzte verlagern - und auf die mobilen Impfteams, die hierbei unterstützend tätig sein werden. Nach den Erfahrungen der Impfzentren mit mobilen Impfteams startet der Landkreis Emsland zum 1. Oktober mit zwei mobilen Impfteams, je eines von DRK und MHD. „Die Mobilen Impfteams werden sich nun um die Auffrischungsimpfungen in Alten- und Pflegeheimen kümmern. Hinzu kommen Einsätze zum Schutz besonderer Gruppen wie Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende sowie Gruppen, die bislang mit der Impfkampagne noch nicht vollumfänglich erreicht worden sind. Die Mobilen Impfteams sind wichtig für aufsuchende Impfangebote“, erläutert Hagemann, der erneut die ärztliche Leitung der Impfteams übernehmen wird.