04.05.2017

“Moorerlebnis für Alle“ kommt

Internationaler Naturpark erhält Fördermittel des Landes – Übergabe im Moormuseum

 

Geeste. Um die Einzigartigkeit des Ökosystems Moor für eine breite Zielgruppe naturverträglich und möglichst ohne Einschränkungen erlebbar zu machen und mehr Akzeptanz für den Naturschutz zu gewinnen, möchte der Naturparkverein des Internationalen Naturparks Bourtanger Moor – Bargerveen in enger Abstimmung mit der Staatlichen Moorverwaltung das Projekt „Moorerlebnis für Alle“ umsetzen. Um diese Initiative durchführen zu können, erhält der Verein Internationaler Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz einen Förderbescheid in Höhe von rund 65 Prozent (920.660 Euro) der Gesamtkosten von 1.416.400 Mio. Euro. Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz übergab den Bewilligungsbescheid im Emsland Moormuseum an Landrat Reinhard Winter, Vorsitzender des Naturparkvereins.

 

„Unsere Moorlandschaften sind sagenumwoben und geheimnisvoll, ihr buntes Mosaik von Sandflächen, blaugrünen Mooren und frischen Weiden ist Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Für diesen einzigartigen Naturraum wollen wir Angebote schaffen, die auch für Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Bewegungseinschränkungen erlebbar sind“, sagt Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz. „Mit der Richtlinie Landschaftswerte leisten wir bewusst auch einen Beitrag zur Inklusion und wollen besonders barrierearme oder barrierefreie Angebote hervorheben.“

„Bei dem Projekt ,Moorerlebnis für Alle´ geht es darum, im Sinne der Inklusion auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen das Moor zugänglich zu machen. Hierfür soll das Außengelände des Emsland Moormuseums zu einem barrierearmen „Naturpark im Kleinen“ weiterentwickelt und darüber hinaus eine Besucherlenkung im Randbereich des Naturschutzgebiets Dalum-Wietmarscher Moor umgesetzt werden“, erläutert Winter einen Ansatz der Initiative. „Zudem wollen wir die Naturpark-Gemeinden Geeste, Wietmarschen und Twist kreisübergreifend u. a. durch die Schaffung neuer Wege besser vernetzen und damit auch das Ökosystem Moor schonend für eine breitere Zielgruppe öffnen und erlebbar machen“, so Winter weiter.

 

Auch der Ort für das Treffen sei nicht zufällig gewählt, denn schließlich solle das Moormuseum, das über die Moorkultivierung und -besiedlung informiert, zu einem zentralen Anlaufpunkt für den deutschen Naturparkteil weiterentwickelt werden, erläutert Winter. Dafür solle die bestehende Hochmoorfläche auf dem Museumsgelände wiederhergestellt werden, wofür insbesondere auch die Verlegung der Museumsbahntrasse zum Moorrand erforderlich ist. Für den vorhandenen Bahnhof ist darüber hinaus eine Überdachung vorgesehen. Ergänzende Bohlenstege sollen barrierearm über die Hochmoorfläche führen und vorhandene Informationsstationen anbinden. Zudem sollen fünf neue Rastplätze die Aufenthaltsqualität im Außenbereich des Museums weiter erhöhen.

 

Das Moormuseum bildet darüber hinaus Start- und Zielpunkt des barrierearmen Fahrrad-Rundkurses im Dalum-Wietmarscher Moor, der auf einer Länge von 44 km auf überwiegend bereits vorhandenen Wegen Möglichkeiten bietet, sich das Naturerlebnis Moor zu erschließen. Zusätzliche 4,8 km Weg sollen im Bereich der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim künftig angelegt werden. Projektpartner sind neben den beiden Landkreisen auch die Gemeinden Geeste und Wietmarschen. Bei den Radwegebaumaßnahmen erfolgt ergänzend eine sehr weitgehende Unterstützung durch Eigenleistungen der Staatlichen Moorverwaltung.

 

„Wir freuen uns sehr, dass mit diesem Bewilligungsbescheid ein entscheidender Schritt zur Umsetzung des Vorhabens erreicht ist“, sagt Winter Der Landkreis Emsland wird 232.488 Euro der Gesamtkosten tragen. Die Gemeinde Geeste unterstützt das Vorhaben mit 172.488 Euro. Der Landkreis Grafschaft Bentheim und die Gemeinde Wietmarschen übernehmen jeweils 19.705 Euro der Kosten. Der Internationale Naturpark Moor bringt 51.355 Euro für das Projekt auf.

 

Bild: (v. l.) Dr. Michael Haverkamp, Leiter Emsland Moormuseum, Uwe Carli, Geschäftsführer Internationaler Naturpark Moor, Staatssekretärin Almut Kottwitz, Manfred Wellen, Bürgermeister Gemeinde Wietmarschen, Landrat Reinhard Winter, Helmut Höke, Bürgermeister Gemeinde Geeste, CDU-Landtagsabgeordneter Bernd-Carsten Hiebing, Dr. Michael Kiehl, Kreisrat Grafschaft Bentheim (Foto: Landkreis Emsland)