„Nein zu Gewalt an Frauen“
Fahne vor Kreishaus setzt Zeichen anlässlich des Internationalen Gedenktags
Meppen. Auch 2021 wird der Landkreis Emsland den 25. November, den Internationalen Gedenk- und Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“, zum Anlass nehmen, um ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Vor dem Meppener Kreishaus wird die Fahne mit der Aufschrift „Frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. Darüber hinaus finden kreisweit zahlreiche Aktionen statt.
1999 wurde der 25. November von den Vereinten Nationen zum Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen erklärt. Die Menschenrechtsorganisation Terre des femmes hat für Deutschland als Teil der internationalen Bewegung gegen Gewalt an Frauen die Fahnenaktion ins Leben gerufen, die seit 2001 bundesweit in immer mehr Städten und Gemeinden umgesetzt wird. Die Kreisverwaltung beteiligt sich bereits seit einigen Jahren an dieser Initiative.
Das Fahnenbanner „Frei leben – ohne Gewalt“ wird auch in etlichen Städten und Gemeinden im Landkreis Emsland zu sehen sein. Darüber hinaus machen die Gleichstellungsbeauftragten oftmals gemeinsam mit anderen örtlichen Einrichtungen durch verschiedene Aktionen kreisweit auf dieses Thema aufmerksam.
„Seit Beginn der Corona Pandemie ist das Thema der ,Häuslichen Gewalt´ stärker in den Fokus geraten“, sagt Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland. Bundesweit seien die Fälle von Gewalt in bestehenden und ehemaligen Partnerschaften in 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent gestiegen. Zahlreiche Untersuchungen und Studien belegten, dass das Vorkommen von häuslicher Gewalt in den vergangenen Monaten noch weiter zugenommen hat – auch im Emsland sei das der Fall, betont Kohne.
„Am häufigsten betroffen waren bundesweit im Jahr 2020 Opfer zwischen 30 und 40 Jahren“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Dabei seien nicht nur Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. In 20 Prozent der Fälle seien Männer Opfer. Im häuslichen Umfeld könne sich die Gewalt aber auch von Kindern und Jugendlichen gegen die Eltern wenden oder umgekehrt, so der Landrat weiter.
Es ist wichtig, dass alle Betroffenen in dieser schwierigen Situation den Weg zu den für sie richtigen Beratungs- und Unterstützungsangeboten finden. Auch im Emsland gelten die bundesweiten Hilfenummern:
• „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 0800 116 016“,
• „Kinder- und Jugendtelefon Nummer gegen Kummer 116 111“,
• „Elterntelefon 0800 111 0550“ und
• „Hilfetelefon Gewalt an Männern 0800 123 99 00“.
Eine Notfallkarte mit den örtlichen Hilfsangeboten für alle Betroffenen hat die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit dem Landkreis Emsland bereits vor Jahren erstellt und verteilt. Die Karten im Visitenkartenformat wurden seinerzeit in zahlreichen Praxen unterschiedlicher Fachrichtungen, in den emsländischen Krankenhäusern und in den Rathäusern der emsländischen Kommunen zur Mitnahme ausgelegt.
Die Karte ist auch unter https://www.emsland.de/leben-freizeit/gleichstellung/themenportal-und-beratungsstellen/beratung-und-hilfe-bei-haeuslicher-gewalt.html zu finden.
Bild: Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland, (l.) und Landrat Marc-André Burgdorf präsentieren gemeinsam die Fahne „Nein zu Gewalt an Frauen“, bevor sie vor dem Kreishaus gehisst wurde.