30.03.2022

Neuer Anlaufpunkt für Flüchtlinge

Gutshof in Haselünne dient Personen aus Ukraine als vorrübergehende Unterkunft

 

Meppen/Haselünne. Da der Bildungsbetrieb im Marstall Clemenswerth in Sögel, Jugendkloster Ahmsen, Kolpingbildungshaus Salzbergen und Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen ab Anfang April wieder voll aufgenommen werden soll, können die Einrichtungen nicht länger durch den Landkreis Emsland als erste Anlaufstelle für die Flüchtlingsankünfte herangezogen werden. Bereits ab Freitag, 1. April, sollen die Flüchtlinge aus der Ukraine - zumeist Frauen und Kinder - daher im Gutshof in Haselünne untergebracht werden, bevor sie nach ein bis zwei Tagen Aufenthalt von dort in einem geordneten Verfahren auf die emsländischen Kommunen weiterverteilt werden.

 

„Wir danken den Bildungseinrichtungen für ihre durchaus kurzfristige Bereitschaft, die Flüchtlinge willkommen zu heißen, bis eine weitere Verteilung auf die Kommunen erfolgen konnte. Für unsere Organisation der internen Abläufe war dies eine große Hilfe, die sich bewährt hat und im Wesentlichen - jetzt nur mit einem neuen Standort - beibehalten werden soll“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Seit 14. März waren die vier emsländischen Bildungsstätten für die Ankunft der Flüchtlinge aus den Erstaufnahmestandorten des Landes Niedersachsen genutzt worden.

 

In dem vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Emsland, betriebenen Gutshof, der als ambulant betreute Wohngemeinschaft mit acht Wohneinheiten konzipiert ist, konnten zunächst zwei Wohneinheiten für rund 20 bis 30 Vertriebene gemietet und hergerichtet werden. Im Gutshof angekommen, werden zunächst die Personalien der Flüchtlinge aufgenommen. Neben so genannten Erfassungsteams stellt der Landkreis Emsland dafür ebenfalls Übersetzungskräfte zur besseren Verständigung bereit. Die Betreuung, Versorgung und Verpflegung der Flüchtlinge übernimmt das DRK.

 

„Wir freuen uns, dass wir den Vertriebenen eine gute Liegenschaft zur Verfügung stellen können, in der sie nach den Kriegserlebnissen und Strapazen der Flucht erst einmal zur Ruhe kommen können“, sagt Christof Witschen, Vorstandsvorsitzender DRK-Kreisverband Emsland.

 

Aktuell (Stand 30. März) haben sich seit dem 24. Februar insgesamt 1631 Ukrainerinnen und Ukrainer bei den Einwohnermeldeämtern der emsländischen Städte, Gemeinden und Samtgemeinden gemeldet. Davon sind bislang 153 Personen per Bus von den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Niedersachsen hierher gebracht worden; weitere 22 Personen sind für den heutigen Mittwoch (30. März) angekündigt worden. Alle weiteren Personen sind eigenständig oder mit Unterstützung Dritter in die emsländischen Städte, Samtgemeinden und Gemeinden gekommen.

 

Sofern die Vertriebenen Unterstützung z. B. für medizinische Behandlungen benötigen, können sie sich an die Sozialämter der Gemeinde wenden, in der sie aktuell wohnen. Bei der Beantragung eines Aufenthaltstitels, der auch zur Aufnahme einer Beschäftigung berechtigt, unterstützt ebenfalls die örtliche Gemeinde oder die Ausländerbehörde des Landkreises Emsland.