27.10.2017

„Normal, dass ich so unsicher bin?“

Neue Aktion zur Unterstützung ratsuchender Eltern im Landkreis Emsland

 

Meppen. Die Geburt eines Kindes ist ein schönes Ereignis. Doch einige Eltern geraten in belastende Situationen, mit denen sie alleine nicht fertig werden. Rat und Hilfe bieten in solchen schwierigen Lebenslagen die Angebote der Frühen Hilfen. Gemeinsam mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen und des Landes Niedersachsen startet der Landkreis Emsland nun eine neue Aktion zur Unterstützung ratsuchender Eltern.

 

Ab sofort motivieren im Landkreis Emsland attraktive Plakate, Poster, Postkarten und Materialien unter dem Motto „Normal, dass ich so unsicher bin?“ und weiteren Slogans junge und werdende Eltern, sich im Bedarfsfall Hilfe zu holen. Das anonyme und kostenlose Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer“ und die Onlineberatung für Eltern der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. beraten offen zu allen Themen. „Sie vermitteln zudem passgenaue Angebote der Frühen Hilfen vor Ort. Hier stehen als Ansprechpartner beispielsweise Hebammen, das Kindernetz des Landkreises Emsland, Eltern-Kind-Gruppen, Frühförderstellen, Babysprechstunden und die Frühen Hilfen bereit. Gemeinsam mit den Eltern können sie Lösungen finden und unterstützen“, betont Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.

 

Frühe Hilfen richten sich an Familien und Kinder ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr. „Sie tragen dazu bei, dass Eltern gut für ihre Kinder sorgen können, vor allem dann, wenn es schwierig wird und sich Probleme zeigen“, sagt Kraujuttis.

 

„Das Elterntelefon ist ein bundesweites telefonisches Gesprächs-, Beratungs- und Informationsangebot, das Anrufende in heiklen, aber auch alltäglichen Fragen schnell, kompetent und anonym unterstützt. Wir wollen insbesondere junge Familien in schwierigen Situationen erreichen“, erklärt Rainer Schütz, Geschäftsführer von Nummer gegen Kummer e.V. Das Elterntelefon ist von Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr und am Dienstag sowie Donnerstag von
17 bis 19 Uhr anonym und kostenlos unter der Nummer 0800/111 0 550 zu erreichen.

 

Die Onlineberatung für Eltern der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. bietet verschiedene Kanäle an. „Eine E-Mailanfrage beantworten wir werktags innerhalb von 48 Stunden. Außerdem gibt es öffentliche Foren, in denen Ratsuchende lesen können, was von anderen gepostet wird, ohne selbst sofort aktiv werden zu müssen", so Silke Naudiet, Geschäftsführerin der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. Die hauptamtlichen Beraterinnen und Berater unterstützen Eltern unter www.bke-elternberatung.de über webbasierte Einzelberatungen per Mail, im Einzelchat, in moderierten Gruppen- und Themenchats und darüber hinaus in moderierten, öffentlichen Foren.

 

Die Materialien zur Elternansprache und die Vernetzung mit den Beratungsangeboten werden vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfenaus Mitteln der Bundesinitiative Frühe Hilfen des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das Zentrum wird getragen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut.

 

Weitere Informationen sind unter www.fruehehilfen.de oder bei den Netzwerkkoordinatorinnen Frühe Hilfen des Landkreises Emsland, Cornelia Berends (05931/44 2413) und Kristina Knese (05931/44 1713), erhältlich.

 

Bild: Kristina Knese und Cornelia Berends von den Frühen Hilfen stellen gemeinsam mit Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (v. l.) die neue Aktion zur Unterstützung ratsuchender Eltern vor. (Foto Landkreis Emsland)