12.08.2014

"Ohne Sprache geht es nicht"

Fortbildung für pädagogische Fachkräfte geht zu Ende – 61 nehmen Zertifikat entgegen

Meppen. Mit großer Beteiligung ist die Fortbildungsreihe „Sprachbildung und Sprachförderung“ zu Ende gegangen. Im Rahmen der Bildungsregion Emsland war die Fortbildung für pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und Grundschulen angeboten worden. 61 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Durchgangs konnten nun bei der Abschlussveranstaltung im Forum der Berufsbildenden Schulen in Meppen ihre Zertifikate entgegen nehmen. Damit haben insgesamt rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Schulung durchlaufen.

Gemeinsam mit der Katholischen Erwachsenenbildung Meppen, dem Historisch-Ökologischen Bildungszentrum Papenburg und dem Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen führte der Landkreis Emsland diese Fortbildung seit 2012 durch. Entstanden war das Angebot nicht nur aus dem Wunsch, den Übergang zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen verbessern zu wollen, sondern auch aus der grundsätzlichen Überzeugung, dass Sprache der Schlüssel zur Bildung ist.

Daraus resultierend waren bereits im Kindergartenjahr 2007/2008 sieben Sprachförderkräfte in den Kindertagesstätten im Einsatz, um Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung zu fördern. Aktuell sind dies 29 überwiegend vom Landkreis Emsland finanzierte Kräfte. Im Kindergartenjahr 2007/2008 gab der Landkreis Emsland rund 150.000 Euro für die Sprachförderung aus; inzwischen sind dies bis zu 800.000 Euro im Jahr. Anfänglich profitierten 790 Kinder von der Förderung. Heute werden 1900 Kinder von den Sprachförderkräften unterstützt. „Dabei handelt es sich lediglich bei einem Drittel um Kinder mit Migrationshintergrund“, erläutert Frank Botterschulte, Leiter des Fachbereichs Bildung, der an diesem Nachmittag neben Andreas Deuling von der Bildungsregion Emsland die Zuhörer begrüßte.

Gerade die Zusammenarbeit aller an der frühen Bildung beteiligten Einrichtungen stand im Fokus der Fortbildungsreihe unter dem Motto „Gemeinsam Bildung gestalten“. Sie setzte sich aus den Grundlagenmodulen „Ohne Sprache geht es nicht“ und „Sprache als Bildungsprozess im Alltag beobachten, einschätzen und fördern“ sowie aus Wahlmodulen wie „Sprachbildung und -förderung durch Kunst“ und „Draußen spielend lernen - mit allen Sinnen das Gelände erkunden und dabei Mathematik und Sprache den Boden bereiten“ zusammen. Bei der Abschlussveranstaltung stand auch ein Vortrag von Prof. Dr. Heidi Keller von der Universität Osnabrück zum Thema „Kultursensible Sprachförderung“ auf dem Programm.

Die neu gewonnenen Erkenntnisse sollen nun in die tägliche Arbeit der pädagogischen Fachkräfte einfließen und sie bereichern. „Sie tragen damit weiterhin zum Gelingen der Bildungsregion Emsland bei“, gab Botterschulte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit auf den Weg.

Bild: 61 Fachkräfte nahmen an der Schulung „Sprachbildung und Sprachförderung“ teil. Sie erhielten nun ihre Zertifikate. Frank Botterschulte, Fachbereichsleiter Bildung, (vorne l.) und Andreas Deuling (vorne r.) von der Bildungsregion Emsland begleiteten die Abschlussveranstaltung. (Foto: Landkreis Emsland)