Online-Kompetenz älterer Menschen stärken
Seniorenstützpunkt stellt Medien- und Techniklotsen – Pilotprojekt bietet Lösung für Zuhause
Meppen. Digitalisierung kann die Lebenssituation älterer Menschen verbessern. Dafür stehen ab sofort elf ehrenamtliche Medien- und Techniklotsen bereit, die nicht mobile Seniorinnen und Senioren zuhause bei der Bedienung von Handy oder Tablet unterstützen wollen. Die Medien- und Techniklotsen warten nach der umfassenden Fortbildung in diesem Pilotprojekt nun auf ihren ersten Einsatz.
Im Kursus bei der VHS Meppen wurde den Lotsen in 28 Unterrichtseinheiten nicht nur das Basiswissen über beliebte Anwendungen vermittelt, sondern er bereitete die Teilnehmenden auch darauf vor, wie ältere Menschen am besten beraten werden können. Seien es das digitale Abrufen von Informationen, Musik und Filmen, die Nutzung eines Sprachassistenten oder per Videoschalte mit dem Freundeskreis und den Verwandten zu kommunizieren - aus vielen Lebensbereichen ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. „Insbesondere in den Zeiten der Pandemie wurde deutlich, dass die Voraussetzungen für die digitale Teilhabe älterer Menschen wichtig, aber noch nicht überall gegeben sind. Häufig fehlt es am nötigen Wissen, an Rat gebender Unterstützung oder an den technischen Voraussetzungen, die erst geschaffen werden müssen. Dabei bauen die Medien- und Techniklotsen Ängste ab und vermitteln Freude im Umgang mit der Technik“, sagt Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.
Die Teilnehmenden diskutierten auch über mögliche schwierige Situationen und den Umgang damit: An welchen Stellen ist die Hilfestellung problematisch und wo sind die Grenzen der Unterstützung? Wichtig ist die Hilfe zur Selbsthilfe: die Menschen dabei anleiten, Software und Apps zu installieren, ihnen diese Schritte aber nicht abnehmen. Einen guten Tipp gab es vom Dozenten Günther Gouderwis: Keinen falschen Ehrgeiz entwickeln, denn niemand kann sämtliche Details der Technik kennen. Hilfreich ist in solchen Fällen der Austausch in der Gruppe.
Im mittleren Emsland stehen die elf frisch für diese aufsuchende ehrenamtliche Tätigkeit geschulten Medien- und Techniklotsen für die Bereiche Meppen, Lingen (Ems), Lathen, Haselünne, Klein Berßen, Haren (Ems) Ortsteil Rütenbrock, sowie ein Teilnehmer aus Wietmarschen, der auch in Lingen (Ems) in Richtung Landkreis Grafschaft Bentheim einsetzbar ist, bereit. Die Vermittlung erfolgt über den Seniorenstützpunkt Niedersachsen im Landkreis Emsland.
Die Fortbildung fand im Auftrag des Seniorenstützpunktes statt. „Wir planen weitere Kurse im nördlichen und südlichen Emsland, sodass wir möglichst im gesamten Emsland Ansprechpartner bieten können“, betont Kerstin Knoll vom Seniorenstützpunkt.
Die Medien- und Techniklotsen unterstützen kostenfrei. Die Senioren werden jedoch um eine Fahrtkostenerstattung direkt an die Ehrenamtlichen gebeten, falls diese nicht im gleichen Ort wohnen.
Weitere Informationen sind beim Seniorenstützpunkt unter der Telefonnummer 05931/44-1267, der E-Mail-Adresse seniorenstuetzpunkt@emsland.de sowie im Internet unter https://www.emsland.de/seniorenstuetzpunkt erhältlich.
Bild: Referent Günther Gouderwis (r.) und Kerstin Knoll vom Seniorenstützpunkt (l.) freuen sich gemeinsam mit den frisch geschulten Medien- und Techniklotsen auf die ersten Einsätze. (Foto: VHS Meppen)