Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet Meppener Kuhweide
Neptune Energy unterstützt Pflegemaßnahmen finanziell
Meppen. Das Naturschutzgebiet Meppener Kuhweide besticht durch sein selten gewordenes Landschaftsbild von mageren Trockenrasen, Sanddünen, Wacholdern und alten Schneiteleichen. Viele spezialisierte und seltene Tier- und Pflanzenarten finden hier einen ihrer wenigen erhalten gebliebenen Lebensräume. Um diese zu bewahren sind verschiedene Pflegemaßnahmen notwendig, die nun vom Landkreis Emsland, der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland und mit finanzieller Unterstützung des Erdöl und Erdgas fördernden Unternehmens Neptune Energy Deutschland mit Zentrale in Lingen umgesetzt werden.
„Wir ziehen an einem Strang, um die Meppener Kuhweide mit ihrer biologischen Vielfalt zu bewahren. Denn es handelt sich hier um eine wahre Schatzperle der Natur im Herzen Meppens“, unterstreicht Landrat Reinhard Winter bei einem Ortstermin zum Start der Arbeiten.
Sich ausbreitende Brombeerbüsche überwuchern und bedrängen die zarten Sandmagerrasengesellschaften, in denen zum Beispiel verschiedene Labkräuter, Glockenblumen oder auch das Sand-Bergglöckchen wachsen und blühen. Auch die Wacholder stehen zunehmend unter dem Wachstumsdruck der Brombeeren. Diese können sich vermehrt auf dem eigentlich sehr mageren Boden im Naturschutzgebiet verbreiten, da durch die Luft zunehmend Stickstoff in das Gebiet eingetragen wird.
In einem ersten notwendigen Arbeitsschritt, der von der Fima Neptune Energy mit 4.000 Euro gefördert wird, werden die Brombeeren abgemulcht. „Nach der Entfernung der Brombeeren bekommen die Wacholder und die seltenen Blumen wieder genug Licht und Luft, so dass heimische Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten dort wieder Nahrung und Nistmöglichkeiten finden können“, erläutert Bernhard van der Ahe, 1. Vorsitzender der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland, der sich ausdrücklich bei Neptune Energy für die Unterstützung bedankt. Das Unternehmen wiederum versteht sein finanzielles Engagement als einen selbstverständlichen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz. „Wir sind im Emsland zuhause – daher freue ich mich, dass wir die Naturschutzstiftung Landkreis Emsland in ihrem Vorhaben unterstützen und als Unternehmen einen kleinen Beitrag für die hiesige Natur leisten können. Denn die Meppener Kuhweide ist ein Bereich mit einer großen biologischen Vielfalt, den es zu erhalten und zu fördern gilt“, unterstreicht Dr. Stefan Brieske, Leiter Unternehmenskommunikation Neptune Energy in Deutschland.
Ab dem nächsten Jahr werden zudem weite Teile des Naturschutzgebietes mit Schafen und einigen Ziegen beweidet werden, mehr als das bereits der Fall ist. Die Schafe und Ziegen sollen bei der dauerhaften Bekämpfung des auftretenden Jakobskreuzkrauts helfen. Dafür soll der Weg, der zurzeit zwischen verschiedenen Flächen des Naturschutzgebietes liegt, mitbeweidet und neue Zäune installiert werden.
Besuchern wird weiterhin das Betreten des Naturschutzgebietes ermöglicht. Dazu wird es ein eigenständig schließendes Tor geben, das für Menschen, aber nicht für Schafe passierbar ist. Förderanträge für das neue Beweidungsmanagement mit dem entsprechenden Zaunbau wurden bereits beim Integrierten Life-Projekt atlantische Sandlandschaften des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gestellt.
Das Gesamtvorhaben inkl. Mulcharbeiten und Beweidungsmanagement ist mit ‚Kosten von rund 16.000 Euro zu beziffern.
Hintergrund Naturschutzgebiet Meppener Kuhweide:
Die sandige Dünenlandschaft an der Ems bot keinen ausreichenden Boden für eine landwirtschaftliche Nutzung. Die Bauern aus der Region nutzten das Gebiet jahrhundertlang als Dorfgemeinschaftsweide. Sie trieben dort ihr Vieh (Schafe, Rinder und Schweine) auf die Weide. So entwickelten sich, im Schutz der Beweidung, die artenreichen Pflanzengesellschaften. Der heute so bestaunte Wacholder blieb als Weideunkraut auf den Flächen zurück. Das Vieh verschmähte ihn, ebenso wie die dornigen Schlehen. Bäume, vor allem Eichen, konnten nur im Schutz dieser dichten und wehrhaften Sträucher hochwachsen. Ragten aber die Äste aus dem stacheligen Gebüsch heraus, wurden sie ebenfalls vom Vieh abgefressen, was ihnen zum Teil eine besondere Wuchsform verlieh.