25.06.2013

Positiver Arbeitsmarkttrend setzt sich fort

Ergebnisse der Zweitbefragung: Mehr Stellen als unversorgte Jugendliche

Meppen. Bereits bei der Erstbefragung im April verfügten 65% der befragten Schulabgänger über einen gesicherten Ausbildungsplatz. Schon zu diesem Zeitpunkt hätte rein rechnerisch zudem jeder unversorgte Jugendliche einen Ausbildungsplatz finden können. Diese positive Ausgangslage setzt sich bei der Zweitbefragung fort, die Erster Kreisrat Martin Gerenkamp bei der Sitzung der Berufsausbildungskommission im Meppener Kreishaus nun vorstellte.

Kreisweit sind aktuell 398 (2012: 373) Schulabgänger unversorgt. Damit hat sich die bei der Erstbefragung ermittelte Zahl von 796 unversorgten Abgängern exakt um die Hälfte reduziert. Somit sind 5,7% (2012: 5,3%) der insgesamt 6999 an der Erstbefragung teilnehmenden Schulabgänger noch ohne Ausbildungsplatz.

Dem gegenüber stehen 1852 (2012: 2028) Jugendliche, die nach Verlassen der Schule einen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben. Etwa 82,3% der insgesamt 2250 Schulabgänger, die angegeben hatten eine Ausbildung anzustreben, verfügen damit über eine konkrete berufliche Perspektive. Das Vorjahresniveau von 85% wurde damit jedoch nicht erreicht. Dieser leichte Rückgang lässt sich zum einen mit den generell abnehmenden Schulabgängerzahlen, zum anderen aber auch mit dem Bestreben vieler Schulabgänger erklären, nach dem Abschluss der Sekundarstufe I auf eine Berufsbildende Schule wechseln zu wollen, um in den dortigen Fachoberschulen oder Beruflichen Gymnasien ihr (Fach-)Abitur abzulegen.

Bei der regionalen Verteilung der bislang nicht versorgten Schulabgänger zeichnet sich nach wie vor ein Nord-Süd-Gefälle ab. Im Norden ging die Zahl der Unversorgten im Vergleich zur Erstbefragung von 355 auf 202 Schulabgänger zurück (minus 43 %). Sie bleibt damit aber kreisweit am höchsten. Für das mittlere Kreisgebiet verringert sich die Zahl der Unversorgten von 258 bei der Erstbefragung auf aktuell 112 (minus 57 %). Im Süden existiert nach wie vor die niedrigste Unversorgtenquote mit 84 Jugendlichen; dies ist ein Rückgang zum Ergebnis der Erstbefragung um 101 Personen (minus 45%).

Verteilt auf einzelne Berufsbranchen stellt sich folgendes Bild dar: Die meisten nicht versorgten Jugendlichen streben eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich an. Dies sind insgesamt 167 Schulabgänger, wobei Frauen mit 93 Personen hier vermehrt zu verzeichnen sind. Gegenüber 2012 mit insgesamt 140 unversorgten Jugendlichen ist hier ein leichter Zuwachs um 27% bei der Nachfrage zu verzeichnen. Ebenfalls stark nachgefragt ist eine Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich, die von insgesamt 142 Jugendlichen gewünscht wird. Hier sind verstärkt Männer (115) an einer Ausbildung interessiert. In diesem Bereich weisen die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr (149) einen Rückgang der Nachfrage aus.

Die Gegenüberstellung der Unversorgtenzahlen mit den offenen Stellen, die die Agentur für Arbeit Ende Mai gemeldet hat, zeigt im Vergleich mit den vergangenen fünf Jahren den bislang höchsten Stellenüberhang auf. Im laufenden Jahr stehen 398 Unversorgten insgesamt 1280 offene Stellen gegenüber; dies ist ein Stellenüberhang von 882 Stellen, der sich im Vergleich zu 2012 deutlich um 195 erhöht hat. Damit setzt sich auch 2013 ein bereits nun seit Jahren anhaltender Trend fort.

In der dritten Sitzung der Kommission, die am 10. September stattfinden soll, werden die Ergebnisse der abschließenden dritten Befragung vorgestellt, in der Schulabgänger über ihre berufliche Zukunft Auskunft geben. Die Befragung wird im August durchgeführt.