20.01.2014

Rechtlosigkeit im Nationalsozialismus


Vortrag von Prof. Dr. Perels in Gedenkstätte Esterwegen

Meppen. Am Sonntag, 26. Januar, um 15 Uhr hält Prof. Dr. Joachim Perels in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, einen Vortrag zum Thema „Opfer der NS-Herrschaft und subtile Apologeten der Verfolgung der Juden in der Bundesrepublik“. Hintergrund ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar.

Joachim Perels ist Enkelsohn des Historikers Ernst Perels und Sohn des Widerstandskämpfers Friedrich Justus Perels, der an der Verschwörung des 20. Juli 1944 beteiligt war und von der SS hingerichtet wurde. Ernst Perels wurde für die Beteiligung seines Sohnes an der Verschwörung in Sippenhaft genommen, ins Konzentrationslager Buchenwald verbracht und in den Tod getrieben. Am Beispiel seines Schicksals wird die Verfolgung in den Formen der Rechtlosigkeit sichtbar gemacht. Nach 1945 wird die Rolle des Beamtenapparats der NS-Diktatur bei der Verfolgung der Juden vielfach beschönigt. Dabei spielte der Politikwissenschaftlers Theodor Eschenburg eine besondere Rolle, der das NS-Regime durch seine zeitweilige Mitgliedschaft in der SS und seine Mitwirkung an einer Arisierung unterstützt hatte. Eschenburgs publizistische Arbeiten zum Hitler-Regime werden exemplarisch und kritisch beleuchtet.

Joachim Perels, Jahrgang 1942, studierte in Frankfurt am Main und Tübingen Rechtswissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft und Soziologie. Er ist u. a. Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift „Kritische Justiz“. Seit 1983 ist er an der Universität Hannover als Professor für Politische Wissenschaft tätig. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Forschung zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen, wozu zahlreiche Veröffentlichungen erschienen sind.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.