Schulkinder sollen gesund leben lernen
"Zukunftsregion Gesundheit": Präventionsprojekte vorgestellt
Meppen. Mehr als achtzig Vertreter emsländischer Schulen erfuhren am vergangenen Montag im Meppener Kreishaus viel Neues über ausgewählte Präventionsangebote für Schulkinder. Im Mittelpunkt der Informationsveranstaltung, die der Landkreis Emsland gemeinsam mit einigen gesetzlichen Krankenkassen ausgerichtet hatte, standen verschiedene Projekte zu den Themen Gesundheitsmanagement, Stressbewältigung und Ernährung. Die Projekte sind Bestandteil des Landesprojekts „Zukunftsregion Gesundheit“, dem der Landkreis Emsland als einer von insgesamt drei niedersächsischen Landkreisen angehört.
Dr. Sigrid Kraujuttis, Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, begrüßte zu der Veranstaltung und zeigte sich angesichts der großen Teilnehmerzahl zufrieden mit der Resonanz unter den emsländischen Schulen: „Wir haben mit dem Thema ‚Prävention’ bei den Schulen offenkundig sehr großes Interesse geweckt und ich bin mir sicher, dass wir einige von ihnen heute davon überzeugen können, an einem oder mehreren der vorgestellten Präventionsprojekte künftig teilzunehmen. Es kommt nur darauf an, für jede Schule, je nach Bedarf und Ausgangslage, das richtige Programm zu finden“, sagte sie.
Sie sei sich sehr sicher, dass das Arbeitsfeld „Prävention an Schulen“ in Zukunft einen noch höheren Stellenwert einnehmen werde als heute. „Die nachwachsende Generation wird mit ganz anderen Verlockungen konfrontiert als ihre Vorgänger. Deshalb wird es darauf ankommen, Eltern und Kindern in Kindertagesstätten und Schulen Alternativen zu Fast Food und Computerkonsum aufzuzeigen und Wege zu einem gesunden Leben zu eröffnen.“
Projektleiterin Irmtraut Windel führte bei der Informationsveranstaltung in das Präventionsprogramm „Gesund leben lernen – Gesundheitsmanagement in Schulen“ ein, das in Kooperation der Landesverbände der gesetzlichen Krankenkassen und der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen durchgeführt wird. Gisela Wessels von der Oberschule Esterwegen und Gerhard Henze vom Hümmling-Gymnasium Sögel, die bereits erfolgreich mit dem Programm an den beiden emsländischen Schulen arbeiten, berichteten von ihren Erfahrungen. Das Programm möchte Arbeits- und Lernbedingungen schaffen, die die Gesundheit und Persönlichkeit fördern, Lernen und Lehren gesünder machen und durch Gesundheitsintervention zu einer besseren Bildungs- und Erziehungsqualität beitragen.
Anschließend stellte Psychotherapeutin und Kursleiterin Dr. Karin Joder aus Kiel das Entspannungsprogramm „Stress nicht als Katastrophe empfinden“ (SNAKE) vor. Sie berichtete auch von ihren Erfahrungen mit dem Programm. Mit ihm sollen Kinder und Jugendliche ihre Stressbewältigungskompetenzen verbessern.
Das Projekt „Cuisinet“, über das die anwesenden Vertreter der Schulen ebenfalls informiert wurden, zeigt erfolgversprechende Wege zur Verbesserung der Schulverpflegung auf. Die Inhalte und Ziele des Programms stellte Jeanette Fischer, Geschäftsführerin der Fischer-Consulting, Lüneburg, dar. Den Erfahrungsbericht ergänzte Simone Cramer, Schulleiterin der Don-Bosco-Schule in Goldenstadt-Lutten.
Die Vertreter der Schulen äußerten sich positiv über die Informationsveranstaltung: „Wichtig ist, dass uns nicht ein Programm übergestülpt wird, sondern dass die Maßnahmen an den individuellen Problemstellen unserer Schule ansetzen“, sagte einer der Schulleiter. Nach der Informationsveranstaltung hatten die Schulvertreter die Möglichkeit, sich für eines oder mehrere der Präventionsprogramme anzumelden oder darüber weitergehende Informationen abzurufen.
Für eventuelle Rückfragen steht allen Schulen der Projektkoordinator für die „Zukunftsregion Gesundheit“ im Landkreis Emsland, Rolf Amelsberg, unter der Telefonnummer 05931/441190 und der E-Mail-Adresse rolf.amelsberg@emsland.de zur Verfügung.
Bild: Dr. Karin Joder, Jeanette Fischer, Fischer Consulting, Irmtraud Windel, Landesvereinigung für Gesundheit, Dr. Birgit Stoßberg, Fachbereichsleiterin beim Landkreis Emsland, Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (vorne v. l.), Bastian Nack, TK Hannover, Thomas Beermann, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Gartenbau und Forsten, Thorsten Krippendorf, BBK 24, und Werner Henseleit, AOK Niedersachsen (hinten v. l.) (Foto: Landkreis Emsland)