19.03.2015

Schulwälder gegen Klimawandel 

Heinrich-Middendorf-Oberschule in Aschendorf beteiligt sich mit Partnern an Pflanzaktion der Stiftung Zukunft Wald und der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland


Aschendorf. Am Montag, 16.03.2015, begann die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Schulwälder gegen Klimawandel" in der Aula der Oberschule Aschendorf. Die Schule, die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland und die Stiftung Zukunft Wald schlossen einen Kooperationsvertrag über 30 Jahre ab. Mit diesem überträgt die Naturschutzstiftung Emsland die Pflege der 11.000 m² großen Fläche am Kollmannsweg in Aschendorf, auf denen der Wald unter Federführung der Schule entstehen soll, an die Oberschule. Auch die weiteren teilnehmenden Bildungsinstitutionen erhalten in dieser Auftaktveranstaltung von den Naturschutzstiftungen Urkunden als Anerkennung für ihr Klimaschutzengagement. „Über die Fläche hinaus stellt die Naturschutzstiftung auch Geldmittel in Höhe von rund 10.000 Euro zur Verfügung, um u. a. Bäume und Zäune anzuschaffen“, erläutern Landrat Reinhard Winter und der Vorsitzende der Naturschutzstiftung, Bernhard van der Ahe.

Das Schulwaldprojekt in Aschendorf versteht sich nicht nur als Klimainitiative, sondern auch als Projekt der Inklusion. Weitere zwölf hiesige Bildungseinrichtungen, darunter die Caritas-Tagesbildungsstätten des St. Lukas Heim in Papenburg, die Caritas-Werkstätten in Papenburg, die Schule am Draiberg als Förderschule Sprache, das Marien Hospital Aschendorf (Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie), die Aschendorfer Amandusschule, der DRK-Kindergarten „Villa Kunterbunt“, die Kindertagesstätte St. Michael in Papenburg, die Historisch-Ökologische

Bildungsstätte in Papenburg, die katholische Kirchengemeinde St. Amandus in Aschendorf und die evangelische Christusgemeinde in Aschendorf nehmen an dem Projekt als Kooperationspartner teil. Das Waldpädagogikzentrum Ahlhorn und die Universität Osnabrück unterstützen das Projekt fachlich und wissenschaftlich, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung wird eine mobile Klimastation übergeben. „Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass junge Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ihren zukunftsfähigen Schulwald auf die Zeitreise stellen. Dieser inklusive Ansatz geht unter die Haut!“ stellt Stiftungsdirektor Franz Hüsing begeistert fest.

Es werden über 5.000 heimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Leitbaumart des Projekts ist die Eiche. In der Pflanzwoche vom 16. bis 19.03.2015 entsteht der neue Wald als außerschulischer Lernstandort. Die Schüler/innen der Heinrich-Middendorf-Oberschule helfen den Kleineren und den Kindern mit Behinderungen beim Aufbau ihres Waldes nach einem genauen Pflanzplan. Gepflanzt wird unter der Leitung des örtlichen Försters der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Waldpädagogikzentrums. Der Schulwald wird Teil des nationalen Naturerbes.

Durch die Anpflanzung von Schulwäldern leistet jeder einzelne Schüler und jede einzelne Schülerin einen individuellen Beitrag für den Wald-, Umwelt- und Klimaschutz. CO2 wird reduziert, die Artenvielfalt gefördert und Raum für die Naherholung geschaffen.

Schulwälder stellen zudem ideale Freilandlaboratorien dar und erlauben es, Entwicklungen der Umwelt über lange Zeiträume zu beobachten. Im „grünen Klassenzimmer“ können zahlreiche Themen wie biologische Vielfalt, Klimaschutz, Ökosystem bzw. Lebensraum Wald oder gesellschaftliche Funktionen des Waldes nachhaltig, angepasst an den Lehrplan und fächerübergreifend behandelt werden. Die schulische Umweltbildung erhält für die Schülerinnen und Schüler durch den praktischen Bezug und die Verantwortung für den Schulwald einen besonderen Stellenwert.

Am Freitag, 20.03.2015, um 10 Uhr wird die Pflanzaktion mit einem Abschlussgottesdienst in der Amanduskirche abgeschlossen. Anschließend findet ein großer Event für alle Beteiligten, rund 500 Schülerinnen und Schüler, in und am Arkadenhaus in Papenburg statt. Die Bewirtung der jungen Gäste erfolgt durch das Arkadenhaus. Der Abschlusstag und die Pflanzwoche sollen unvergessen bleiben.