Schwangere nutzen Gesprächsangebot
Bilanz 2012: Beratungsstellen für 1909 Frauen wichtige Anlaufstelle
Meppen. 2012 haben sich 1909 Frauen im Landkreis Emsland an eine Schwangerschaftsberatungsstelle gewandt. Gegenüber dem Vorjahr (2130) ist die Zahl der beratenen Frauen damit um rund 10 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Konfliktberatungen ist mit 356 gegenüber den Vorjahren nahezu konstant geblieben.
Eine eingehende Konfliktberatung ist Vorraussetzung für einen straffreien Schwangerschaftsabbruch. Viele Frauen entscheiden sich jedoch nach einem Gespräch mit der Beratungsstelle für die Austragung und Geburt ihres Kindes.
Die finanziell schwierige Situation, eine abgeschlossene Familienplanung, Zukunftsängste als alleinerziehende Mutter, Sorgen hinsichtlich der beruflichen Zukunft, Überforderung und vieles mehr sind Hauptgründe, weshalb Schwangere und ihre Familien das Beratungs- und Hilfsangebot der Schwangerschaftsberatungsstellen in Anspruch nehmen. Für Betroffene ist es gut zu wissen, dass es ein Beratungs- und Versorgungsangebot gibt, das Schwangere und ihre Familien mit ihren Problemen nicht allein lässt.
Anlaufstellen sind im Landkreis Emsland die Dienste des Diakonischen Werkes in Lingen, Meppen und Papenburg sowie der Verein donum vitae Emsland e. V. in Lingen (Ems), Meppen und Papenburg sowie der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Lingen (Ems), Meppen und Esterwegen und der Caritasverband in Sögel und Papenburg. Sie stehen für Fragen zu Schwangerschaft und Geburt sowie bei auftretenden Konflikten mit dem Kind oder in der Partnerschaft zur Verfügung. Zum erweiterten Team einer Beratungsstelle gehören Gynäkologen, Juristen, Seelsorger sowie Psychologen. Caritas und SKF bieten jedoch keine Beratung zum straffreien Schwangerschaftsabbruch.
Im Jahr 2012 wurden von den Beratungsstellen insgesamt 246 Öffentlichkeits- und Präventionsveranstaltungen (2011: 566) durchgeführt. In diesem Zusammenhang bieten die Beratungsstellen zur Verbesserung der Sexualaufklärung und der Vermeidung ungewollter Schwangerschaften bei Jugendlichen sexualpädagogische Präventionsarbeit in Schulklassen und Jugendgruppen an.
Bei der Bewertung der Zahlen ist zu berücksichtigen, dass sich Frauen bzw. Familien zum Teil mehrfach und auch nach der Geburt des Kindes an die Beratungsstellen wenden. Diese Frauen werden nach den Vorgaben für die Landesstatistik mehrfach gezählt.