08.07.2022

Sireneninfrastruktur wird ausgebaut

Landkreis Emsland bekommt über 1,4 Mio. Euro für 106 Standorte

 

Meppen. Die Warninfrastruktur in den emsländischen Kommunen wird gestärkt: Der Landkreis Emsland erhält eine Zuwendung von insgesamt 1.410.100 Euro, die aktuell kreisweit zunächst 106 Sirenenstandorten zugutekommen soll.

 

„Seit den 1990er Jahren wurde das im ,Kalten Krieg´ bestehende Netz aus Warnsirenen nach und nach zurückgefahren. Jetzt sieht sich der Brand- und Katastrophenschutz neuen Herausforderungen gegenüber. Zunehmende Extremwetterereignisse und der Krieg in der Ukraine beispielsweise führen zum Umdenken. Vor diesem Hintergrund haben der Landkreis Emsland und die emsländischen Kommunen ein kreisweites Warnkonzept erarbeitet. Das Konzept setzt auf einen „Warn-Mix“, bei dem als primäres Warnmittel Sirenen dienen. In der Konsequenz muss daher die Sireneninfrastruktur der Kommunen dringend ertüchtig oder ausgebaut werden“, betont Landrat Marc-André Burgdorf.

 

Zu den geförderten Kommunen gehören die Stadt Meppen mit 21 Standorten, die Samtgemeinde Dörpen mit zehn Standorten, die Samtgemeinde Nordhümmling mit 13 Standorten, die Samtgemeinde Werlte mit 13 Standorten sowie die Stadt Haren (Ems) mit 16 Standorten. Darüber hinaus profitieren die Stadt Haselünne mit vier Standorten, die Samtgemeinde Sögel mit 19 Standorten, die Samtgemeinde Lathen mit neun Standorten und die Gemeinde Twist mit einem Standort. Dort werden je nach Bedarf entweder Sirenen errichtet und/oder durch Sirenensteuergeräte ergänzt, die gewissen Mindesteigenschaften genügen und über das TETRA BOS Digitalfunknetz (einem Sprach- und Datenfunksystem für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie der Bundeswehr) ansteuerbar sein müssen. Weitere Anträge für eine Ertüchtigung oder den Ausbau von Warnsirenen in den emsländischen Kommunen, die in dieser Runde nicht zum Zug kamen, sollen in anderen Förderprogrammen beispielsweise des Landes platziert werden.

 

Die Mittel für die Errichtung und Ertüchtigung von elektronischen Hochleistungssirenen im Landkreis Emsland waren durch das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) in der vergangenen Woche bewilligt worden. Die Fördersumme stammt aus Finanzhilfen des Bundes in Höhe von insgesamt 88 Mio. Euro, die zur Verbesserung der Warninfrastruktur in den Ländern bereitgestellt wurden. Das Land Niedersachsen hat nach dem Königsteiner Schlüssel insgesamt 8.092.540 Euro der Bundesfördermittel für die Jahre 2021 und 2022 erhalten. Diese wurden mit 3.952.171 Euro auf das Haushaltsjahr 2021 und 4.140.369 Euro auf 2022 aufgeteilt.

 

„Der Landkreis Emsland erhält somit rund 34 Prozent der zweiten Tranche Bundesmittel und damit gut 17,5 Prozent der insgesamt für Niedersachsen zur Verfügung gestellten Bundesmittel“, sagt Burgdorf.

 

Zusätzlich zu den Bundesfördermitteln stellt das Land Niedersachsen für 2022 und die folgenden Jahre insgesamt 10 Mio. Euro für die Förderung von Sirenen in Aussicht. Ein entsprechender Fördererlass ist nach Angaben des NLBK noch in Bearbeitung. Auch hier hat der Landkreis Emsland Anträge auf Förderung gestellt.