17.03.2014

Strenge Zensur von Briefen und Karten


Ausstellung in Gedenkstätte Esterwegen befasst sich mit Postverkehr

Meppen. Die Sonderausstellung „Der Postverkehr mit den Emslandlagern 1914 bis 1950“ wird am Sonntag, 23. März, um 15 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, eröffnet. Referent Horst Heinrich Bechtluft führt in die national und international mehrfach prämierte philatelistisch-postgeschichtliche Dokumentation des Meppeners Heinrich Heeren ein.

Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen weniger die Inhalte der Briefe und Karten, die sich mit dem heutigen Wissen über das brutale NS-Lagersystem und den alltäglichen Überlebenskampf der Insassen nicht vereinbaren lassen. Heinrich Heeren zeigt in seiner Sammlung insbesondere auf, welchen Restriktionen der Postverkehr aus den Konzentrations-, Strafgefangenen- und Kriegsgefangenenlagern, die der NS-Staat zwischen 1933 und 1945 im Emsland und der Grafschaft Bentheim unterhielt, unterlag. Durch eine strenge Zensur sollte nichts über die tatsächlichen Zustände in den Lagern „nach außen“ dringen. Schon bloße Andeutungen auf unzureichende Ernährung konnten zu körperlichen Bestrafungen sowie zum befristeten Entzug der Schreiberlaubnis und damit der einzigen Verbindung der Gefangenen zur Außenwelt führen.

Daneben enthält die Sammlung auch Poststücke aus den Kriegsgefangenenlagern im 1. und 2. Weltkrieg sowie aus der Zeit nach 1945, als die Briten das Lager Esterwegen als Internierungslager nutzten.