22.01.2020

Teddybär-Krankenhaus ein voller Erfolg

Über 100 Kuscheltiere wurden zur Sprechstunde ins Meppener Kreishaus gebracht

 

Medizinstudenten zeigen Kindern, wie ein Gips angelegt wird. Meppen. Während ein großer Teddybär geröntgt und am Bein gegipst werden musste, wurden bei einem Fußball per Ultraschall Bauschmerzen diagnostiziert und direkt im OP die zu viel gegessenen Gummibärchen herausoperiert. Auch der Kuh „Annabell“ sowie Drachen, Einhörnern und weit über 100 weiteren tierischen und kuscheligen Patienten und deren Besitzern konnte im ersten emsländischen Teddybär-Krankenhaus geholfen werden.

 

Vor kurzem haben Medizin- und Pharmaziestudenten der Universität Düsseldorf mit viel Einsatz und Herzblut das Kreishaus in Meppen zum Teddybär-Krankenhaus umfunktioniert. Das Projekt wurde vom Gesundheitsamt des Landkreises Emsland erstmals im Rahmen der Weiterbildungsgesellschaft für Mediziner „Meilenstein“ ins Emsland geholt. „Durch das Teddybär-Krankenhaus möchten wir den Kindern eine neue Sicht auf den Arzt und das Krankenhaus ermöglichen. Um das zu erreichen, bieten wir ihnen einen geschützten Raum, in dem sie Fragen stellen und alles selbst ausprobieren können“, erklärte Johanna Sievering, Leiterin des Gesundheitsamtes. „Unser Ziel ist es, dass sie mit dieser neu gewonnenen Erfahrung zukünftig weniger Angst vor dem Arztbesuch haben und gleichzeitig möchten wir den Medizinstudenten Erfahrungen im Umgang mit den Kindern sammeln lassen“, so Sievering weiter.

 

Die Teddybär-Ärzte behandelten im kostenlosen Teddybär-Krankenhaus für Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren die Kuscheltiere der Kinder und gaben ihnen so spielerisch einen Einblick in die Vorgänge und Abläufe eines Krankenhauses und eines Arztbesuches. Die Klinik war gut ausgestattet, beispielsweise mit Reflexhammer, Stethoskop und Impfung, aber auch mit modernster Bildgebung, mittels „MRT“ und „CT“.

 

Ob groß oder klein - jedes Kuscheltier wurde genau inspiziert.

Auch der Operationssaal war umfänglich ausgerüstet, in dem die Knochenbrüche der flauschigen Patienten unter der Assistenz vieler kleiner, grün bekittelter Helfer chirurgisch versorgt wurden. Im Behandlungsbereich teilte eine blinkende Maschine das Ergebnis der Blutanalyse mit; hat das Plüschtier auch gute Laune? Hat es vielleicht zu viel Zucker im Blut oder zu wenig getrunken? Die medizinischen Geräte wurden in liebevoller Kleinstarbeit von den „Teddy-Docs“ selbst entwickelt und gebaut. Bei der Zahnprophylaxe konnte spielerisch der richtige Umgang mit Zahnbürste und Co. an den Kuscheltier-Patienten geübt werden.


Nachdem die Tiere geröntgt, operiert und behandelt wurden, gab es am Ende in der Apotheke der Pharmaziestudenten noch die gesamte Palette der heutigen Teddypharmazie – von Pflastermäppchen, Äpfeln, trostspendenden Gummibärchen bis hin zum „Alles- wird–gut –Tee“. Ein echter Rettungswagen mit dem Patienten „Manni“ an Bord, einem riesigen Stofftier-Elch, war ebenfalls dabei und konnte eingehend besichtigt werden.


Ob Eltern, Medizinstudenten oder Mitarbeiter in einem waren sich alle einig: Eine Teddybär-Sprechstunde sollte zukünftig wiederholt werden.