Trockene Tücher und Parfüm
Vortragsabend im Emsland Archäologie Museum zur Hygiene im 18. Jahrhundert
Meppen. Am Mittwoch, 17. Mai, steht im Emsland Archäologie Museum, An der Koppelschleuse 19 a, in Meppen ab 19 Uhr in einem Vortragsabend Sauberkeit und Hygiene im 18. Jahrhundert im Mittelpunkt des Interesses.
Der Vortrag von Museumsleiterin Silke Surberg-Röhr verspricht eine spannende, skurrile und höchst amüsante Zeitreise in die Welt des schönen Scheins, der prunkvollen Schlösser, voluminösen Seidenroben, Parfüm und Puder, in eine Zeit der idealisierten Inszenierung mit all ihren speziellen Schönheitsidealen und den für uns heute zum Teil obskuren Vorstellungen von Hygiene und Sauberkeit.
Das „corpus delicti“, die vermeintliche Sauciere, um die es unter anderem in dem Vortragsabend geht, verschwand im Zeitalter des Rokoko unter den langen, weiten Damenröcken. Es handelte sich, wenn man so möchte, um einen Nachttopf „to-go“ für die Damen der höfischen Gesellschaft. Selbige präsentierten sich mit Prunk und Pomp, Samt, Seide und kostbaren Spitzen und schufen so die Illusion eines perfekten, gesunden Menschen. Ein sauberes, gepflegtes Aussehen wurde mit Gesundheit und Vitalität gleichgesetzt, obwohl man das reinigende Bad verabscheute, ja sogar fürchtete und seine Körperhygiene auf das Abwischen sichtbarer Körperteile mit trockenen, parfümierten Tüchern beschränkte.
Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Eine Anmeldung unter der Rufnummer 05931/6605 oder per E-Mail unter archaeologie.emsland@ewetel.net wird erbeten.