28.04.2014

Über 230 stationäre Pflegeplätze nicht belegt

Landkreis Emsland stellt Ergebnisse einer aktuellen Umfrage vor

Meppen. Von den im Landkreis Emsland insgesamt zur Verfügung stehenden 2.323 stationären Pflegeplätzen waren in diesem Februar 232 Plätze nicht belegt. Damit setzt sich der Trend fort, dass im Landkreis Emsland rund 10 Prozent der zur Verfügung stehenden Pflegeplätze frei sind. Das geht aus einer aktuellen Umfrage in den Pflegeheimen hervor, die der Landkreis Emsland regelmäßig jährlich durchführt.

Die Zahl der Menschen, die stationär gepflegt werden, ist in der Vergangenheit jährlich um etwa 100 Personen gestiegen. Im gleichen Maß haben bestehende Pflegeheime ihre Platzzahlen erhöht bzw. es sind neue Pflegeeinrichtungen entstanden. Zu den jetzt bereits freien Pflegeplätzen kommen weitere 100 neue Plätze hinzu, die kurz vor der Fertigstellung sind. Weitere Einrichtungen sind bereits geplant. „Wir sind entgegen der Auffassung verschiedener Investoren der Meinung, dass der Bau von Pflegeplätzen im Augenblick nicht forciert werden muss“, sagt Landrat Reinhard Winter. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass auch zunehmend alternative Wohnformen angeboten werden, beispielsweise in ambulant betreuten Wohngemeinschaften.

Von den derzeit 2091 Heimbewohnern sind 1366 (65,3 Prozent) den Pflegestufen 2 und 3 zugeordnet. 1.739 Bewohner sind 75 Jahre und älter; 452 Personen sind über 90 Jahre alt. Hier werde der hohe Stellenwert der häuslichen Pflege im Emsland deutlich, sagt Winter. „Stationäre Pflege kommt erst dann in Betracht, wenn die Pflege in der häuslichen Umgebung nicht mehr optimal gewährleistet werden kann“, betont er.

Verstorben sind im vergangenen Jahr 775 Bewohner; 2012 waren es 648. Die Tagespflege nimmt im Emsland weiter zu. Im vergangenen Jahr haben 916 Personen dieses Angebot bei 55.542 Betreuungstagen genutzt; in 2012 nutzten 911 Personen die Tagespflege für insgesamt 53.946 Tage. Auch die Kurzzeitpflege kann mit 2.513 Nutzern bei 49.046 Betreuungstagen einen Zuwachs verzeichnen (2012: 2.318/43.640).

Die Pflegesätze der stationären Einrichtungen sind im Vergleich zu früheren Jahren deutlich gestiegen. Auch wenn im Emsland noch immer rund Zweidrittel der Heimbewohner Selbstzahler seien, müsse doch bei weiter steigenden Pflegesätzen davon ausgegangen werden, dass ältere Menschen vor dem Gang zum Sozialamt kaum bewahrt werden könnten. „Damit wird das ursprüngliche Ziel der Pflegeversicherung mehr und mehr in Frage gestellt“, so Winter. Dies dürfe bei der Forderung nach noch höheren Pflegesätzen nicht außer Acht gelassen werden. Allein im Emsland sei die Zahl der Sozialhilfeempfänger in Heimen um 14,7 Prozent auf 712 gestiegen (2012: 621).

Die persönliche Beratung und Unterstützung der Pflegebedürftigen, aber auch der zahlreichen pflegenden Angehörigen im Landkreis Emsland ist seit vielen Jahren Anliegen und Aufgabe des Pflegestützpunktes Emsland – Beratungsagentur. Der Pflegestützpunkt ist zu erreichen unter der Rufnummer 05931/44- 2211 und per E-Mail unter pflegestuetzpunkt@emsland.de.