08.03.2024

Übungsszenario „Jodblockade“

Gemeinden und Landkreis Emsland stellen ihre Gefahrenabwehrstäbe erfolgreich auf die Probe

 

Meppen. Gemeinsam mit den Gefahrenabwehrstäben in den emsländischen Rathäusern absolvierte der Landkreis Emsland eine dreitägige Übung. Unterteilt nach den Kommunen in Süd, Mitte und Nord übernahm jeweils eine Schicht des Katastrophenschutzstabs des Landkreises Emsland die Aufgabe, den Gegenstab im Übungsszenario „Jodblockade“ abzubilden.

 

Fiktiver Ausgangspunkt für die Übung war ein Störfall im belgischen Kernkraftwerk Tihange, bei dem radioaktive Strahlung freigesetzt worden war. Die radioaktive Wolke näherte sich dem Landkreis Emsland. Um die Menschen vor der Strahlung zu schützen, mussten die Kommunen die Ausgabe von Jodtabletten organisieren. Dies bedeutete, die Standorte für die Ausgabe entsprechend einzurichten, die Jodtabletten (für die Übung wurden Platzhalter genutzt) zu den Ausgabestellen zu transportieren, die Ausgabe bekannt zu machen und abschließend die Jodtabletten an die Bevölkerung zu verteilen. Zudem wurden von der Übungsleitung im Lagezentrum des Meppener Kreishauses einige Szenarien eingespielt, die die Außenwelt abbildeten und den Übungsablauf beeinflussten. Auch ein Übungsbeobachter machte sich von Meppen aus auf den Weg in einige Gemeinden, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen.

 

„Mit der Stabsübung testen wir nicht nur die Funktionsfähigkeit der Gefahrenabwehrstäbe im Landkreis Emsland, sondern trainieren den Ernstfall, damit in einer Lage jeder Handgriff sitzt und jeder seine Aufgaben kennt“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Zufriedenstellende Erkenntnis der Übung: Alles lief erfolgreich. Wichtiges Resümee der emsländischen Kommunen war, dass die Stäbe in den Kommunen durch das Hochwasser über die Weihnachtsfeiertage so aufgestellt waren, dass sie ihre inneren Strukturen und notwendigen Handlungsabläufe schnell abrufen konnten.

 

Hintergrund: Seit 2016 finden quartalsweise Treffen und Schulungen mit den Gemeinden und dem Landkreis Emsland statt. Bei diesem regelmäßigen Austausch äußerten die Kommunen den Wunsch, eine gemeinsame Übung durchführen zu wollen.
Die auf lokaler Ebene eingelagerten Jodtabletten werden bei einem kerntechnischen Unfall nach bestimmten Kriterien an die Bevölkerung ausgegeben. Die Einnahme von hochdosierten Jodtabletten schützt vor der Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse; man spricht daher von einer Jodblockade. Das Land Niedersachsen entscheidet über den Zeitpunkt der Verteilung und Einnahme von Jodtabletten.

 

Bild 1: Die Ausgabenstellen für die Jodtabletten wurden von den Kommunen wir hier in der Stadt Meppen eingerichtet und mit Hinweisschildern kenntlich gemacht.

 

 

Bild 2: In der Samtgemeinde Sögel lieferte die örtliche Feuerwehr die vermeintlichen Jodtabletten zum Ausgabestandort.

 

Bild 3: Eine der Ausgabestellen für Jodtabletten in der Samtgemeinde Spelle ist einsatzbereit.

 

 

Bild 4: Der Gefahrenabwehrstab im Rathaus der Stadt Werlte bei der konzentrierten Arbeit. (Fotos: Landkreis Emsland)