16.05.2022

Ukrainekrise: Landkreis schafft zusätzliche Sprachkurse

Weitere 100.000 Euro Förderung für Integration in Arbeit und Gesellschaft

 

Meppen. Im Zuge der Ukrainekrise ist der Bedarf an Sprachkursen für Neuzugewanderte sprunghaft gestiegen, so dass eine Aufstockung der Mittel nötig wurde. Der Landkreis Emsland hebt die Förderung von insgesamt 100.000 Euro im Jahr um weitere 100.000 Euro an, um neben den bestehenden Sprachkursen zusätzliche Sprachförderangebote für Personen aus der Ukraine zu schaffen. „Wir übernehmen mit den Sprachkursen für ukrainische Flüchtlinge eine Vorbild- und Brückenfunktion“, betont Landrat Marc-André Burgdorf.

 

Die Sprachförderkurse für Neuzugewanderte im Landkreis Emsland sind nachrangig zu den Sprachförderangeboten beispielsweise vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) oder vom Land. Wenn dort allerdings die Kurse ausgebucht sind oder nicht zeitnah beginnen können, erfolgt die Integration und das erste niederschwellige Angebot, Deutsch zu lernen, durch die Sprachförderung des Landkreises Emsland. Für Personen aus der Ukraine werden aktuell u. a. an den kreisweiten Standorten Papenburg, Sögel, Dörpen, Werlte, Lingen, Meppen, Haselünne, Herzlake, Haren, Freren, Emsbüren und Spelle durch die emsländischen Bildungsträger wie Katholische Erwachsenenbildung und Volkshochschulen Sprachkurse organisiert. Da ein nach wie vor erhöhter Bedarf abzusehen ist, sind weitere Kurse beispielsweise in Lathen, Salzbergen und Bawinkel für ukrainische Flüchtlinge geplant. Hintergrund ist hier, dass die Wartezeit für Kurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bis zu acht Wochen betragen kann. Mit den Sprachförderkursen des Landkreises Emsland kann diese Zeit nicht nur überbrückt, sondern erste sprachliche Grundkenntnisse können erworben werden, so dass auch die Pflichtkurse u. a. beim BAMF leichter zu absolvieren sind.

 

„Ukrainischen Flüchtlingen soll der Zugang zum Arbeitsmarkt schnell eröffnet werden. Dafür braucht es deutsche Sprachkenntnisse in Wort und Schrift, zu denen die Flüchtlinge hier ersten Zugang erhalten. Auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hängt davon ab“, betont Burgdorf. Und er fügt hinzu: „An Kinderbetreuungs- und Arbeitszeiten angepasste und flexible Kurszeiten gehören bei uns mit zum Angebot, so dass auch Personen mit Kindern sowie jene, die bereits eine Tätigkeit aufgenommen haben, die Möglichkeit finden, teilzunehmen“.

 

Weitere Informationen sind beim Landkreis Emsland unter der E-Mail-Adresse claudia.kramer@emsland.de sowie der Rufnummer 05931/44-2363 erhältlich.