02.07.2021

Völlige Neuausrichtung startete vor 25 Jahren

Gründung des AWB vor einem Vierteljahrhundert – Bilanz und Ausblick

 

Meppen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) Landkreis Emsland wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1996 als kommunaler Eigenbetrieb gegründet. Die Beschlüsse dazu wurden Ende 1995 vom Kreisausschuss und vom Kreistag gefasst. „Mit dem Eigenbetrieb wurde die Abfallwirtschaft im Landkreis Emsland vollkommen neu ausgerichtet. Sie wird seitdem unternehmensorientiert und betriebswirtschaftlich geführt“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf während eines Pressegesprächs aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des AWB.

 

Seit Oktober 2020 hat der AWB seinen neuen Sitz im Kreishaus III, wohin der AWB für seine Veranstaltung geladen hatte. Corona bedingt konnte das Jubiläum nur in einem kleineren Rahmen gefeiert werden. Neben einer eigens zum Jubiläum herausgegebenen Broschüre, in der neben allgemeinen Informationen zum AWB auch Wissenswertes zur richtigen Abfalltrennung zu finden ist, wurde allen Anwesenden die Entwicklung des AWB anhand eines „Zeitstrahls“ verdeutlicht.

 

Zahlreiche Maßnahmen sind daran abzulesen: Waren zur Gründung des Abfallwirtschaftsbetriebes noch zehn Bauschuttdeponien und zwei Zentraldeponien in Betrieb mit Ablagerungsmengen von jährlich über 300.000 t, so ist heute nur noch die Zentraldeponie Dörpen mit der Ablagerung von jährlich rd. 30.000 t mineralischer Abfälle in Betrieb. Alle Bauschuttdeponien und auch die Zentraldeponien Venneberg, Flechum, Wesuwe und Dörpen (bis auf den aktuell betriebenen Abschnitt) wurden rekultiviert und behördlich in die so genannte Nachsorge entlassen.

 

Nur wenige Jahre vor Gründung des Eigenbetriebes begann die Zeit der Abfalltrennung und der Abfallverwertung. Wertstoffhöfe wurden im Kreisgebiet eingeführt, die getrennte Grünabfallerfassung, die Biotonne im nördlichen Kreisgebiet und die bundesweit getrennte Sammlung von Verkaufsverpackungen kamen hinzu. Inzwischen wurden die öffentlichen Altpapiercontainer gegen Altpapiertonnen in jedem Haushalt ersetzt, die getrennte Erfassung der Elektroaltgeräte eingeführt und die mobile Schadstoffsammlung etabliert.

 

„Echte Beseitigungen von Abfällen finden im Emsland heute nur noch bei der Deponierung in der Deponie Dörpen statt. Es werden dort nicht verwertbare Abfälle, oder Abfälle, die aufgrund des Störstoff- oder Schadstoffgehalts aus dem Wirtschaftskreislauf entfernt werden müssen, entsorgt“, erläutert Heinz Bökers, Betriebsleiter des AWB. „Alle anderen Abfälle werden verwertet und tragen so zum Ressourcen- und Klimaschutz bei“, so Bökers weiter. Selbst für die Restabfälle der grauen Tonne, die bei der Verbrennung in der SRS EcoTherm Salzbergen Energien freisetzen, treffe dies zu. „Durch den Einsatz von Prozessdampf aus der Abfallverbrennung in der benachbarten Raffinerie Salzbergen wird die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Rohöl vermieden“, schildert Bökers.

 

Doch nicht nur die Bilanzierung, sondern auch der Ausblick standen bei der Veranstaltung auf der Tagesordnung. Ab Januar 2022 soll mit der Einführung der Wertstofftonne das Ende des „gelben Sacks“ eingeläutet werden, kündigt Burgdorf an. In der Wertstofftonne sollen dann neben den Verpackungsabfällen, die bisher im gelben Sack gesammelt werden, auch so genannte stoffgleiche Nichtverpackungen entsorgt werden können – im Wesentlichen also Metall- und vor allem Kunststoffabfälle, die bisher in der Restmülltonne landen.

 

„Abfälle sollen möglichst vermieden werden. Für Abfälle, die dennoch anfallen ist die richtige Abfalltrennung im Haushalt für die anschließende Verwertung von grundlegender Bedeutung. Daher ist die Information der Bürger besonders wichtig. Sie wird aus diesem Grund intensiviert und modernisiert“, macht Bökers deutlich. Die zum Jubiläum veröffentlichte Broschüre ist somit als digitale Abfallbroschüre konzipiert, die über den Pfad: https://www.unserebroschuere.de/awb-emsland/WebView/ abgerufen werden kann.

 

„Gleichzeitig mit dem 25-jährigen Jubiläum wollen wir auch mit der Abfallberatung über Social Media starten, um die Bürgerinnen und Bürger auf diesem Weg mit Informationen zu versorgen“, sagt Burgdorf und nahm das Pressegespräch zum Anlass den ersten „Post“ online zu stellen.

 

Bild: Landrat Marc-André Burgdorf (Mitte) sendet den ersten Post auf den neu eingestellten Social Media-Kanälen des AWB. Mit dabei sein (v. l.) Heinz Bökers, Betriebsleiter AWB, Franz-Josef Evers, Vorsitzender des Betriebsausschusses des AWB, und Sophie Ottens als neue Mitarbeiterin fürs Bespielen der digitalen Kanäle. (Foto: NOZ)