25.09.2020

Vom Kreiswehrersatzamt zum Kreishaus III

Neues Verwaltungsgebäude bezugsfertig – Gelungene Verschmelzung von Alt und Neu

 

Meppen. Das ehemalige Kreiswehrersatzamt in Meppen ist nicht wiederzuerkennen: Nach umfassenden Sanierungs-, Umgestaltungs- und Neubauarbeiten konnte der im Herzen der Kreisstadt gelegene Gebäudekomplex nun als weiterer Standort der emsländischen Kreisverwaltung übergeben werden. In einer kleinen Feierstunde mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft wurde das Gebäude am vergangenen Montag (21. September) eingeweiht und wird nun nach und nach von einzelnen Abteilungen der Verwaltung bezogen.

 

„Der unter Denkmalschutz stehende Altbau und der vollständig neu errichtete Gebäudetrakt ergeben ein harmonisches Gesamtbild – und werden hoffentlich zu einer lebendigen und nachgefragten Anlaufstelle für die emsländischen Bürgerinnen und Bürger“, freut sich Landrat Marc-André Burgdorf über den neuen Gebäudekomplex.

 

Erster Kreisrat Martin Gerenkamp übernahm die Einweihung und bedankte sich bei den Architekten Becker, Haren, und Vickers, Lingen, sowie allen beteiligten Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen Monaten. „Die Architektur mit großen Glasflächen im Neubau und dem gläsernen Verbindungsbau zwischen den Gebäudeteilen spiegelt die Offenheit, die Transparenz und die Bürgernähe, für die die Kreisverwaltung steht, sehr gut wider“, betonte Gerenkamp. Er dankte auch dem emsländischen Kreistag, der das Projekt mit seinem Votum erst ermöglicht hatte.

 

Vor Ort segneten Dechant Franz-Bernhard Lanvermeyer und Superintendent Dr. Bernhard Brauer den neuen Verwaltungsstandort ein, bevor die Gäste die Baumaßnahme bei einem Rundgang mit den Architekten erkunden konnten. Sie erfuhren, dass der Altbau, der auch als Krupp’sche Villa bekannt und Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist, durch umfangreiche Maßnahmen erneuert werden musste. Dazu zählen der Einbau eines neuen Treppenhauses sowie ein aufwändiger Ausgleich von Höhendifferenzen. Entstanden sind so 40 Arbeitsplätze. Sie werden ab Anfang Oktober von der Abfallwirtschaftsbetrieb Emsland GmbH genutzt, die den Anfang beim Umzug machen wird.

 

Der neue Gebäudetrakt ersetzt den in den 1970er Jahren errichteten Anbau. Er erfüllt den Passivhausstandard und bietet auf einer Nutzfläche von 1.884 m² Platz für31 Büroräume mit 49 Arbeitsplätzen, zudem verschiedene Besprechungs- und Sozialräume. Hier wird das Kreisarchiv einziehen, für das eine großzügige, klimatisierte Lagerfläche im Kellergeschoss vorgehalten wird. Im Erdgeschoss des Neubaus wird überdies das Medienzentrum Emsland untergebracht. Auch der Fachbereich Besondere Leistungen sowie die Emsland Tourismus Gesellschaft sollen in Kürze das neue Domizil beziehen.

 

Der Landkreis Emsland hatte das Gebäude auf Beschluss des Kreisausschusses von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben und in den vergangenen 21 Monaten umfassend erneuert. Vor dem Hintergrund stetig wachsender kommunaler Aufgaben benötigt die Kreisverwaltung dringend mehr Platz, damit personelle Überbelegungen – so sind beispielsweise für zwei Personen konzipierte Büros mit drei Mitarbeitern besetzt – künftig der Vergangenheit angehören.

 

Die Gesamtkosten für Sanierung, Abriss und Bau des Gebäudekomplexes belaufen sich auf insgesamt rund 7,2 Mio. Euro. Im direkten Umfeld ist zudem in Zusammenarbeit mit der Stadt Meppen eine Grünfläche mit Aufenthaltsbereichen für Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher der Stadt Meppen entstanden. Auch ein Großteil des neu errichteten Parkplatzes wird durch die Stadtwerke Meppen bewirtschaftet. In die Gestaltung des Außenbereichs wurden weitere rund 1 Mio. Euro investiert, in die Fördermittel aus der Meppener Stadtumbaumaßnahme „Rechts der Ems“ in Höhe von rund 360.000 Euro einfließen.