Von Anpacker-Mentalität und Zusammenhalt
Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Landkreises Emsland
Meppen. Mit einem Festakt und gut 330 Gästen hat der Landkreis Emsland am Mittwoch, 6. September, auf sein vierzigjähriges Bestehen zurückgeblickt. Landrat Reinhard Winter unterstrich in seiner Einführung insbesondere den hohen Zusammenhalt der Region, die nicht auf andere warte, sondern Herausforderungen selbst anpacke. „Diese Mentalität ist der wohl entscheidende Erfolgsfaktor für die Entwicklung unseres Landkreises, die bundesweit ihresgleichen sucht“, so der Landrat.
Landtagspräsident Bernd Busemann schilderte seine persönlichen Erfahrungen, die er als Jugendlicher zu Zeiten der Kreisgründung machte, bevor er schließlich die historischen Hintergründe beleuchtete, die zum „Großkreis Emsland“ führten. „Unser Landkreis ist ein Produkt der Verwaltungs- und Gebietsreform, die ab etwa 1960 eine zentrale Aufgabe und Herausforderung für nahezu alle Kommunal- und Landespolitiker geworden ist“, erläuterte er. Und auch er selbst habe zunächst gegen das Ende des Altkreises Aschendorf-Hümmling demonstriert, sei aber heute der Auffassung, dass der Landkreis Emsland ein Beispiel für eine erfolgreiche und glückliche Kreisreform sei. „Was damals auf so heftigen Widerstand stieß, hat sich in der Folge bewährt. Der Landkreis Emsland ist heute weder aus dem Alltag unserer Heimat noch aus der politischen Gesamtsituation Niedersachsens wegzudenken“, so Busemann.
Dr. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, erläuterte aus seiner Perspektive als ehemaliger örtlicher Bundestagsabgeordneter und Bundesminister die wichtigen Meilensteine, die zum Erfolg des Emslandes beitrugen. Er erinnerte an den Emsland-Plan, der fünf Jahre nach dem 2. Weltkrieg 1950 vom Deutschen Bundestag als noch jungem Gremium beschlossen wurde, und der 200 Millionen Mark für die Erschließung dieser Region bereit stellte, und die späteren 2 Milliarden DM, die durch das Zusammenwirken von Bund, Land, Kommunen und Emsland GmbH zu einem beispiellosen Aufschwung des Emslandes führten. Seiters führte ebenfalls vor Augen, in welcher bedrückenden Armut die Menschen im Emsland bei einer Arbeitslosigkeit von zeitweise über 20 % lebten. Er stellte auch heraus, welche Aufwärtsentwicklung der Landkreis Emsland in den 40 Jahren seines Bestehens genommen hat. An dieser großartigen Entwicklung hätten viele ihren Anteil, betonte er. Auch die Studie des Berlin-Instituts spreche von einem hohen Sozialkapital, das es im Emsland gäbe.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion mit Landrat Reinhard Winter, Maria Borgmann, Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Emsland, Theo Paul, Generalvikar im Bistum Osnabrück, Theresa Damm vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und Autorin der Studie „Von Kirchtürmen und Netzwerken“, Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt, zuständig für Stadt- und Regionalgeographie an der Rehinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, Karl-Heinz Weber vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund, Kreisverband Emsland, sowie Franz-Josef Sickelmann, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung, kam erneut zum Ausdruck, was sich wie ein roter Faden durch alle Beiträge des Abends zog: dass Zusammenhalt und Tatkraft die zentralen Eckpfeiler des Landkreises darstellen, getreu dem Motto „Emsland – Zuhause bei den Machern“.
Bild: Landrat Reinhard Winter eröffnet vor 330 Gästen die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen des Landkreises Emsland. (Foto: Landkreis Emsland)