14.03.2017

„Wertschätzung unserer Arbeit“

Landkreis Emsland erhält Preis „Menschen und Umwelt“ für Hotspotprojekt

 

Meppen. Die Jury zeigte sich begeistert davon, wie die Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und konkrete Maßnahmenumsetzung miteinander verbunden, wie Menschen für Natur sensibilisiert und als Partner in das Netzwerk integriert werden. Das Hotspotprojekt „Wege zur Vielfalt – Lebensadern auf Sand“ erhielt mit dieser Begründung den 1. Preis des Wettbewerbs „Menschen und Umwelt“, den die Stiftung International Environmental Foundation (IntEF) der Kommunalen Umwelt-Aktion (U.A.N.) am heutigen Dienstag, 14. März, an die Preisträger übergab.

 

Während der 10. Klimaschutzkonferenz des Deutschen Städte- und Gemeindebunds wurde der Preis in Bonn durch Dr. Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds und Vorsitzender des Kuratoriums Stiftung IntEF-U.A.N., überreicht. „Das ist eine Wertschätzung unserer Umweltarbeit, die wir mit Freude entgegen nehmen“, sagt Landrat Reinhard Winter. Weitere Preisträger sind das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln, die Heinz Sielmann Stiftung und die Samtgemeinde Uelsen sowie deren jeweilige Kooperationspartner.

 

Zu den vielfältigen und unterschiedlichen Aktionen für die biologische Vielfalt, auf die sich die Jury bei ihrer Entscheidung bezieht, zählt beispielsweise in 2014 die Pflege von Lebensraum für Kammmolch, Kreuzkröte, Sumpfbärlapp und Sonnentau am Emsseitenkanal im Bereich der Stadt Meppen und in 2015 die naturnahe Umgestaltung des Fleckenbachs in Emsbüren auf einer Länge von rund 1,5 km. Die Maßnahmen wurden ebenfalls in Kooperation mit weiteren Akteuren durchgeführt - und zwar offensichtlich so gut, dass es 2016 für die Umgestaltung des Fleckenbachs den Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung beim Niedersächsischen Gewässerwettbewerb „Bach im Fluss“ für ihr Alleinstellungsmerkmal, die vorbildliche Arbeit im Bereich der Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit, erhielt. In 2016 fand unter dem Titel „Poesie für den Naturschutz - Slam by nature“ ein Poetry-Slam statt, bei dem der Naturschutzgedanke auf innovativem Weg vermittelt wurde.

 

„Mein Dank geht an unsere 45 regionalen Partner im Hotspotgebiet des Landkreises Emsland“, sagt Maike Hoberg, Leiterin des Hotspotprojekts. „An die vielen Schulen, Jäger, Unterhaltungsverbände, Gemeinden, Imkervereine, das Emslandmuseeum, das Theaterpädagogische Zentrum Lingen, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, die Angelervereine, den NABU und viele mehr“.

 

Für sie stehe insbesondere der verbindende und kommunikative Ansatz im Vordergrund ihrer Arbeit: „Naturschutzmaßnahmen werden von einem Teil der Bevölkerung, vor allem von den Anliegern und anderen Interessensgruppen, kritisch gesehen. Gemeinsame Projekte mit den Leuten vor Ort sorgen dafür, dass sie sich eingebunden fühlen und eine Maßnahme dadurch erst so richtig nachvollziehen können. Wenn sie dann auch noch selbst mitanfassen, wird das Vorhaben zu ihrem ureigensten Projekt und sie betrachten es mit anderen Augen“, sagt Hoberg.

 

Durch neue Maßnahmen und Aktionen kommen immer wieder neue Kooperationspartner für die Dauer des Hotsportprojekts dazu – „durchaus auch Partner, die ursprünglich gegenläufige Interessen haben und erst durch das gemeinsame Projekt zusammenfinden“, betont Winter. Langfristige und nachhaltige Kooperationen seien daher wichtig. „Dadurch erhoffen wir uns auch ein Fortbestehen des Netzwerkes und des besseren Miteinanders der verschiedenen Interessengruppen zugunsten unserer Umwelt nach Ende der sechsjährigen Projektlaufzeit“, führt der Landrat aus.

 

Ziel des Hotspotprojekts ist die Förderung der biologischen Vielfalt und das Bewusstsein der Menschen in einer Region für die Umwelt zu wecken. Von Oktober 2013 bis September 2019 läuft das Projekt, das zu 75 Prozent vom Bundesamt für Naturschutz, zu 15 Prozent vom Land Niedersachsen und zu 10 Prozent von der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland finanziert wird.

 

Die Stiftung IntEF-U.A.N. wurde im Februar 2001 gegründet. Sie hat ihren Sitz in Hannover. Hauptanliegen der Stiftung ist die Förderung des Umweltschutzes in Deutschland und im Ausland. Der kommunale Umwelt-Kooperationspreis „Menschen und Umwelt“ zählt zu den Förderaktivitäten der Stiftung. Weitere Informationen zum Hotspotprojekt sind unter www.wege-zur-vielfalt.de erhältlich.

 

Bild 1: Das Hotspotprojekt „Wege zur Vielfalt“ erhielt den 1. Preis beim Wettbewerb „Menschen und Umwelt“: (v. l.) Projektleiterin Maike Hoberg, Bernhard van der Ahe, Vorsitzender der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland, Heribert Kleene (4. v. l.), stellv. Vorsitzender der Naturschutzstiftung, und Ludger Pott (5. v. l.), Geschäftsführer der Naturschutzstiftung, freuten sich inmitten der weiteren Preisträger über die Auszeichnung.

 

Bild 2: Begehrtes Fotomotiv waren die Preisträger des Wettbewerbs „Menschen und Umwelt“: Für das Hotspotprojekt „Wege zur Vielfalt“ nahmen (v. l.) Ludger Pott, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung, Projektleiterin Maike Hoberg, Bernhard van der Ahe, Vorsitzender der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland, und Heribert Kleene, stellv. Vorsitzender der Naturschutzstiftung, die Auszeichnung entgegen. (Fotos: Henning Angerer)