13.10.2016

"Widersetzt Euch viel und gehorcht wenig"   

Gedenkstätte Esterwegen zeigt Sonderausstellung zum Schriftsteller Armin T. Wegner

Meppen. Das Motto „Widersetzt Euch viel und gehorcht wenig“ ist ein Zitat des Dichters Walt Whitman, welches Armin T. Wegner (1886 – 1978) Mitschülern und Lehrern bereits in seiner Abiturrede zurief. Es ist auch titelgebend für die Sonderausstellung in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, in Esterwegen, die am Sonntag, 16. Oktober, um 15 Uhr eröffnet wird und zu der die Gedenkstätte Esterwegen herzlich einlädt. Die Ausstellung befasst sich mit dem Schaffen des Schriftstellers, Kriegsgegners und Menschenrechtlers Armin T. Wegner.

Ulrich Klan, Vorsitzender der Armin T. Wegner Gesellschaft führt in die Ausstellung ein. Wegner blieb dem Motto „Widersetzt Euch viel und gehorcht wenig“ und seiner Haltung als gewaltloser Rebell bis an sein Lebensende treu. „Was für ein Mut!“, befand FAZ-Feuilletonchef und Wegner-Herausgeber Volker Weidermann und nannte Wegner den „weltläufigsten und weltkundigsten deutschen Schriftsteller“.

In der Ausstellung wird anhand von unbekannten Bildern, Texten, originalen Objekten und zahlreichen Hörstationen der Schriftsteller und Menschenrechtler Wegner in seinem Werk erkennbar und in den zeitgeschichtlichen Zusammenhang gesetzt.

Die Ausstellung widmet sich neben den biografischen vor allem zeit- und länderübergreifenden Kontexten: So dem ersten Weltkrieg, an dem Wegner als freiwilliger Sanitäter teilnahm oder dem seit 100 Jahren beschwiegenen Völkermord an den Armeniern, dessen Augenzeuge Wegner wurde. Der Schriftsteller protestierte am 11. April 1933 in einem Brief an Adolf Hitler gegen die Diskriminierung der Juden in Deutschland. Im Mai desselben Jahres wurden seine Werke als „entartet“ verbrannt. Wenige Monate später nahm die Gestapo Wegner in „Schutzhaft“. Der Schriftsteller erduldete Haft und Folter u. a. im Konzentrationslager Börgermoor im Emsland. Die Ausstellung befasst sich auch mit dem Exil, ein von Wegner und vielen seiner Zeitgenossen erlittenes Schicksal, an dem Wegner letztlich zerbrach.

Bis zum 11. Dezember wird die Ausstellung in der Gedenkstätte Esterwegen zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Die Gedenkstätte ist von April bis Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und November bis März dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.


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