Wie Selbstvermarktung zum Wahlerfolg führt
Workshop schult Kommunalpolitikerinnen im „Personal Branding“
Meppen. „Personal Branding“ war der Titel eines Workshops im Vorfeld der Kommunalwahl im September, der das Thema „Selbstvermarktung“ intensiv beleuchtete. 17 Emsländerinnen, die sich am 12. September zur Wahl stellen, nahmen teil. Einige von ihnen stehen zum ersten Mal auf der Liste der Kandidatinnen und Kandidaten, andere sind bereits langjährig in der Kommunalpolitik im Emsland aktiv. Alle gehen nun in die letzte heiße Phase des Wahlkampfs und möchten die Stimmen der Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen.
Referentin Ellen Ehring von der Agentur „potenzial entwickeln“ erläuterte zu Beginn des ganztägigen Workshops die theoretischen Grundlagen für Wahlentscheidungen. Gerade in der Kommunalwahl spiele die Person eine größere Rolle als die Partei. Daher sei es umso wichtiger, in der Kommune bekannt zu sein und deutlich zu kommunizieren, für welche Werte und Ziele eine Kandidatin stehe. Image- und Reputationsaufbau seien unerlässlich für einen erfolgreichen Wahlkampf, betonte die Referentin.
Der direkte Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern ist allerdings in Zeiten der Pandemie deutlich schwieriger. Dennoch sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, um die „Bühne“ für die Selbstvermarktung zu nutzen, machte Ehring deutlich. Dabei sei Kreativität gefragt. Möglichst viel Wissen über die eigene Kommune, aber auch eine Antwort auf die Fragen: Was biete ich? Warum sollen mich die Menschen wählen? sollten zu einem klaren und authentischen Profil herausgearbeitet werden, das am Wahltag den Ausschlag geben kann. Die Referentin beleuchtete auch die Möglichkeiten und die Vor- und Nachteile von „Social Media“ für die letzten Wochen vor der Wahl.
Der Workshop richtete sich im Rahmen des Mentoring-Programms „Frau.Macht.Demokratie.“ an Frauen, die sich politisch engagieren wollen, sowie an das Netzwerk der Emsländischen Politikerinnen. Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland, die das Mentoring-Programm für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim betreut, hatte zu dieser Veranstaltung ins Ludwig Windthorst-Haus (LWH) nach Lingen-Holthausen eingeladen.
„Der Anteil der Frauen in der Kommunalpolitik im Emsland liegt unter 20%. Es kann nur im Interesse aller Akteurinnen und Akteure in Politik und Verwaltung liegen, diesen Anteil deutlich zu erhöhen. Alle Möglichkeiten der Unterstützung und Stärkung von Frauen, die sich kommunalpolitisch engagieren möchten, sollten daher genutzt werden“, betonte Kohne.
Auch nach der Wahl am 12. September sollen, wie bereits in der Vergangenheit, die Austausch- und Vernetzungsangebote für Frauen in der Politik weitergeführt werden.
Bild: Die Teilnehmerinnen des Workshops im LWH mit Referentin Ellen Ehring (l.) und Gleichstellungsbeauftragter Marlies Kohne (r.). Foto: Landkreis Emsland