09.01.2014

"Wir steigern die Effektivität des Krisenmanagements"


Landräte Kethorn und Winter nehmen ersten Spatenstich fürs Tierseuchenlogistikzentrum vor

Meppen/Nordhorn. Besonders in Gebieten mit landwirtschaftlicher Intensivtierhaltung ist ein straffes Tierseuchen-Krisenmanagement erforderlich, um in einem Notfall die Vielzahl an notwendigen Maßnahmen leisten zu können. Der Landkreis Grafschaft Bentheim und der Landkreis Emsland haben sich daher entschlossen, ein gemeinsames Tierseuchenlogistikzentrum zu betreiben, dessen Bau jetzt beginnen soll. Zum offiziellen Spatenstich kamen Landrat Friedrich Kethorn (Grafschaft Bentheim) und Landrat Reinhard Winter (Landkreis Emsland) nun zusammen.

Das Interkommunale Tierseuchenlogistikzentrum entsteht auf dem Gelände des Flugplatzes Nordhorn-Klausheide. Es soll künftig das Gebiet des Landkreises Grafschaft Bentheim sowie den südlichen Teil des Landkreises Emsland abdecken. Für das nördliche Emsland wird bei Seuchenausbrüchen das Logistikzentrum in Sögel genutzt.

„Dass in einem Seuchenfall eine Vielzahl von Tierbeständen unverzüglich untersucht und beprobt werden muss, um eine Ausbreitung der Seuche frühzeitig zu verhindern, ist uns insbesondere 2003 bei der Geflügelpest in den Niederlanden eindrucksvoll vor Augen geführt worden. Damals ist ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund 500 Mio. Euro entstanden“, sagt Winter. Mit dem neuen Tierseuchenlogistikzentrum in Nordhorn-Klausheide werden Fahrstrecke und -zeit der Untersuchungsteams bei einem Seuchengeschehen im Landkreis Grafschaft Bentheim und im südlichen Bereich des Landkreises Emsland erheblich verkürzt. „Wir steigern damit die Effektivität der Tierseuchenbekämpfung deutlich“, betont Winter. „Wir haben auf Grund der optimalen Lage sowie der organisatorischen und logistischen Voraussetzungen, den dieser Standort für unsere beiden Landkreise aufweist, dieses Gelände gewählt“, erläutert Kethorn.

Von Nordhorn aus arbeiten die operativen Gruppen unter der Leitung der Landkreise nach Strukturen des Katastrophenschutzes eng mit anderen Organisationen wie dem technischen Hilfswerk, dem Roten Kreuz, den Feuerwehren, der Polizei und der Bundeswehr sowie dem emsländischen Landvolk zusammen. Hier können die Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit ausgerüstet werden, um dann in das Einsatzgebiet zu fahren. Das Logistikzentrum soll neben einem Materiallager Räume für Briefing und Debriefing, zum Reinigen von Material, zur Ausgabe von Material, zur Versorgung der Einsatzkräfte mit Nahrung und Getränken, Duschen sowie Anlagen zur Fahrzeugreinigung und –dekontamination umfassen.

Die Flugplatz Nordhorn-Lingen GmbH errichtet in den kommenden Monaten das Objekt und stellt es den beiden Landkreisen gegen Mietzahlungen zur Verfügung. Der Mietvertrag, den die beiden Landkreise mit der GmbH abschließen, hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Die Baukosten für das Objekt belaufen sich auf rund 600.000 Euro.


Bild: (v.l.) Thomas Berling, Bürgermeister Stadt Nordhorn, Dr. Heiko de Buhr, Fachbereichsleiter Veterinärwesen und Verbraucherschutz Landkreis Emsland, Manfred Wellen, Geschäftsführer Flugplatz Nordhorn-Lingen GmbH, Dr. Hermann Kramer, Leiter Veterinäramt Landkreis Grafschaft Bentheim, Landrat Friedrich Kethorn (Grafschaft Bentheim), Landrat Reinhard Winter (Landkreis Emsland) und Helmut Treiber, Geschäftsführer Flugplatz Nordhorn-Lingen GmbH nehmen den ersten Spatenstich vor. (Foto: Landkreis Emsland)