31.05.2017

Zeitzeugenbericht vertieft Wissen über emsländische Geschichte

Ehemalige Kriegsgefangene aus Warschau besucht Gedenkstätte Esterwegen

 

Meppen/Esterwegen. Aleksandra Sękowska (88) aus Warschau besuchte erstmals die Gedenkstätte Esterwegen, aber auch den Gedenkpavillon am ehemaligen Lager Oberlangen. Als sie in der Stadt Haren 1947 ihr Abitur ablegte und hier auch ihren späteren Ehemann Stefan Sękowski kennenlernte, hieß Haren noch „Maczków“.

 

Aleksandra Sękowska fand in der Dauerausstellung der Gedenkstätte Esterwegen nicht nur ihr Portraitfoto als 14-Jährige vor, sondern auch eine Zusammenfassung ihrer Geschichte von dem sehr jungen Mädchen, das ab August 1944 als Mitglied bei den geheimen Pfadfinderinnen am „Warschauer Aufstand“, der Erhebung der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, AK) gegen die deutschen Bestatzungstruppen teilnahm, nach dessen Niederschlagung als Kriegsgefangene u. a. in das Emslandlager VI Oberlangen kam und dort von der 1. Polnischen Panzerdivision am 12. April 1945 befreit wurde.

 

Aleksandra Sękowska war auf Einladung der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen in den Landkreis Emsland gekommen. Ihre Zeitzeugenberichte waren für alle Gesprächspartner von hohem Interesse. Die alten Fotos in der Gedenkstätte Esterwegen und in Oberlangen, aber auch ein Kurzbesuch bei den Gedenksteinen am ehemaligen Lager Neusustrum V (heute Neusustrummoor) weckten bei ihr immer neue Erinnerungen.

 

Aleksandra Sękowska hatte der Gedenkstätte Esterwegen auch etwas mitgebracht: Unterlagen aus ihrer Zeit in Maczków, die das Wissen über diesen Teil der emsländischen Geschichte vertiefen. Bei einem geplanten Gegenbesuch in Warschau werden die Gedenkstättenmitarbeiter weitere Materialien in ihrem Privatarchiv einsehen dürfen.

 

Bild: Aleksandra Sękowska (3. v. r.) besucht die Gedenkstätte Esterwegen. Mit dabei waren (v. l.) Dr. Andrea Kaltofen, Geschäftsführerin der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, Izabella Gotzman, Schwägerin von Sękowska, Kurt und Marianne Buck, Mitarbeiter der Gedenkstätte Esterwegen, und Zbigniew Leszczynski, ‎Partnerschaftsbeauftragter beim Landkreis Emsland. (Foto: Landkreis Emsland)