23.10.2015

Zentraler Standort für Flüchtlinge soll entstehen      

Kreisweit mehrere Objekte in der Prüfung – Vorteile bei Versorgung

Meppen. „Es gehörte zu unseren ersten Überlegungen, einen zentralen Standort für die Unterbringung von Flüchtlingen zu schaffen“, erläutert Landrat Reinhard Winter. Sofort nach Bekanntwerden des Amtshilfeersuchens durch das Land Niedersachsen, wonach mehrere hundert Flüchtlinge in Erstaufnahmestandorten im Emsland untergebracht werden mussten, sei dieser Vorschlag geäußert worden. Parallel zum sofort einberufenen Stab für besondere Lagen, der die kurzfristige Flüchtlingsunterbringung organisierte, habe eine Fachkommission kreisweit geeignete Liegenschaften intensiv gesichtet, sagt Winter.

„Die weitere politische Entwicklung kann niemand absehen. Auf Dauer wollen wir aber die Strukturen an einem Ort bündeln und damit Vorteile bei der Versorgung der Menschen nutzen“, erläutert Winter. Ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer, Sicherheitsdienst und Catering müssten dann nicht mehr doppelt wie jetzt in Lingen und Meppen vorgehalten werden. Der „Erkundungstrupp“, der geeignete Liegenschaften ausmachen soll, konzentriere sich vorwiegend auf leerstehende Gewerbehallen und große Flächen. „Eine konkrete Entscheidung ist momentan noch nicht gefallen“, sagt Winter. Mit in der engeren Wahl seien Metabo Meppen, Coca Cola in Haselünne, eine Liegenschaft der Bundeswehr in Haren-Emmeln und die Ado-Hallen in Aschendorf. „Wir haben diese Standorte eingehend geprüft und müssen nach einer endgültigen Entscheidung in abschließende Verhandlungen mit dem Eigentümer treten“, sagt Winter.

Zunächst habe man sich aufgrund der Kürze der Zeit, in der die Unterkünfte zur Verfügung stehen mussten, auf kreiseigene Liegenschaften bzw. Gebäude mit gut nutzbarer Infrastruktur konzentriert. Aus diesem Grund seien wie bekannt zunächst für die ersten 600 Flüchtlinge die Turnhallen des Gymnasiums Georgianum in Lingen und die Sporthallen der Berufsbildenden Schulen in Meppen hergerichtet worden. Um das zweite Amtshilfeersuchen zur Unterbringung 200 weiterer Flüchtlinge erfüllen zu können, wurde aus organisatorischen Gründen die kreiseigene Turnhalle der BBS Lingen – Kaufmännische Fachrichtungen – nahe dem Georgianum entsprechend ausgestattet.