29.07.2016

Zu Gast im "Musterländle"


Landkreis Emsland dient als Blaupause für erfolgreiche Regionalentwicklung

Meppen. Auf ihrer großen Exkursion im Sommersemester 2016 hat eine Gruppe von Master-Studenten des Geographischen Instituts der Universität Bonn im Landkreis Emsland Halt gemacht. Unter der Leitung von Prof. Dr. Claus-Christian Wiegandt, einem gebürtigen Lingener, beschäftigt sich die Gruppe mit Fragen der Stadtentwicklung in Norddeutschland.

Beim Landkreis Emsland erfuhren die Studenten im Vortrag von Kreisarchivar Heiner Schüpp wie sich das Emsland vom „Armenhaus Deutschlands“ zum „Musterländle“ entwickeln konnte. Im Vordergrund stand hier die Regionalentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dr. Florian Kühne, Abteilungsleiter Raumordnung und Städtebau beim Landkreis Emsland, spannte den Bogen weiter und führte in seinem Vortrag in die aktuellen Herausforderungen der Regionalentwicklung im Landkreis Emsland ein.

Maßgeschneiderte Infrastruktur, boomende Wirtschaft, Vollbeschäftigung – diese Attribute des Emslands stoßen nicht nur in Bonn, sondern auch im fernen Japan auf Interesse. Prof. Dr. Kenji Yamamoto nahm an diesem Tag ebenfalls gemeinsam mit den Studenten an den Vorträgen teil. Bereits zum dritten Mal nach 2012 und 2015 war er im Kreishaus zu Gast. Aktuell haben umfangreiche Recherchearbeiten zu Fragen der Regionalentwicklung in ländlichen Räumen den Wirtschaftsgeographen von der japanischen Universität Kyushu in der Stadt Fukuoka in den Landkreis Emsland geführt. Vor allem im Kreisarchiv aber auch in Gesprächen mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises Emsland will er während seines einwöchigen Aufenthalts Antworten finden.

Prof. Yamamoto, lebt und arbeitet auf Kyushu, der westlichsten Insel Japans. Die überwiegend ländlich und maritim geprägte Insel steht vor ähnlichen Herausforderungen wie das Emsland und muss sich u. a. mit Auswirkungen des demographischen Wandels, der Globalisierung der Wirtschaft und der Energiewende auseinandersetzen. Prof. Yamamoto dient das Emsland daher als Blaupause für erfolgreiche Lösungsansätze.

Die Master-Studenten aus Bonn besuchten ebenfalls die Stadt Lingen und setzen sich u. a. bei einem Rundgang mit den Problemen der Stadtentwicklung auseinander. In Meppen spürten sie den Auswirkungen des innerstädtischen Shopping Centers auf den gewachsenen Einzelhandel nach. Weitere Ziele der Exkursion sind u. a. Hamburg, Schwerin, Greifswald, Eisenhüttenstadt, Berlin und Salzgitter.

Bild: Studenten des Geographischen Instituts Bonn bereisten bei ihrer Exkursion, die unter dem Thema „Stadtentwicklung“ stand, auch den Landkreis Emsland. Prof. Dr. Kenji Yamamoto (3. v. r.) aus Japan, der zurzeit zur Regionalentwicklung im Kreisarchiv recherchiert, nahm ebenfalls am Termin im Kreishaus teil. (Foto: Landkreis Emsland)