Zuwendungsbescheid für Werlte eingetroffen
Umfahrungsgleis entsteht – Vervollständigung des Gesamtkonzepts auf Bahnstrecke Lathen - Werlte
Werlte. Nach dem Zuwendungsbescheid für das Umfahrungsgleis in Sögel ist nun auch der Zuwendungsbescheid für die Stadt Werlte eingetroffen. Damit kann das Gesamtkonzept für die Bahnstrecke über den Hümmling nun vollständig umgesetzt werden. Mit dem Zuwendungsbescheid der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Niedersachsen in Höhe von rund 2,3 Mio. Euro sollen das Verladegleis und die Verladestraße in der Stadt Werlte entstehen. „Die neue Infrastruktur an der sanierten Bahnstrecke Lathen - Werlte schafft die Voraussetzungen, um künftig mehr Güter über die Strecke abwickeln zu können“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.
Das Umfahrungsgleis mit gut 500 m Länge und einer parallel geführten Ladestraße wird westlich vom Bahnhof in Werlte entstehen. Mit den Planungsarbeiten soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die voraussichtliche Fertigstellung ist in 2021 vorgesehen.
„Ich bin froh“, so Landtagsvizepräsident Bernd Busemann, „dass wir nun das Gesamtprojekt „in trockenen Tüchern“ haben. Der Wirtschaftsminister hat Wort gehalten; dies allerdings in der Erwartung, dass die örtliche Wirtschaft zügig von der Verlademöglichkeit und der ertüchtigten Strecke nachhaltig Gebrauch macht“.
„Mit den Wirtschaftsunternehmen an der Strecke ist ganz klar ein Potential für die Nutzung dieser verkehrlichen Infrastruktur vorhanden. Bereitschaft für den Gütertransport auf der Schiene ist durch die ansässigen Unternehmen immer signalisiert worden. Mit dem Bau der noch fehlenden Ladeanlage in Werlte sind alle Voraussetzungen für den Gütertransport auf dieser Strecke geschaffen worden“, sagt Burgdorf und dankt dem Land Niedersachsen für die Zuwendung.
„Wir freuen uns sehr über diese großartige Nachricht und die damit verbundene Stärkung des Wirtschaftsstandortes Werlte. Die Stadt Werlte hat das Industriegebiet „Nördlich der Sögeler Straße“ erweitert und die Erschließungsarbeiten zwischenzeitlich fertiggestellt. Diese vorausschauenden und in die Zukunft gerichteten Entscheidungen und Investitionen versetzen uns jetzt in die komfortable Lage, den interessierten Unternehmen grünes Licht für die Ansiedlung zu geben“, zeigt sich Stadtdirektor Ludger Kewe hoch erfreut.
Das Gesamtvolumen dieser Maßnahme beläuft sich auf rund 3,1 Mio. Euro. Der Eigenanteil in Höhe von knapp 800.000 Euro (25 Prozent) wird jeweils durch den Landkreis Emsland und die Stadt Werlte zu gleichen Teilen bereitgestellt. Bauträger ist die Emsländische Eisenbahn (EEB) GmbH, die die Infrastruktur betreibt.
Bereits im Juli war der Zuwendungsbescheid der LNVG für die Verladeanlage in Sögel eingetroffen. Die ersten Planungen sind bereits abgeschlossen. Bauleistungen werden zurzeit ausgeschrieben.
Im Dezember 2013 hatte der emsländische Kreistag beschlossen, die gesamte Strecke von Lathen nach Werlte zu ertüchtigen. Im Oktober 2015 war das rund 16 km lange Teilstück von Lathen nach Sögel nach seiner Komplettsanierung freigegeben worden. Rund 4,9 Mio. Euro hatte die Maßnahme gekostet, die von Bund und Land gefördert worden war. Etwa 4,57 Mio. Euro investierten Bund, Land und EEB in die Teilstrecke Sögel – Werlte.
Seit Oktober 2017 ist der komplette Streckenabschnitt Lathen-Sögel-Werlte freigegeben.
Die EEB betreibt als hundertprozentige Tochter des Landkreises Emsland ein rund 110 km langes Streckennetz in den Landkreisen Emsland, Cloppenburg und Ammerland.