Inklusion setzt auf Möglichkeiten

Kreisbeirat für Senioren mahnt Zugehörigkeit für alle an

Meppen. Auf Einladung des Beirates für Seniorinnen und Senioren stellten Susanne Jungkunz, Leiterin der Fachstelle Inklusion der Stadt Oldenburg, sowie Richard Peters, Fachbereichsleiter Soziales des Landkreises Emsland, die Aktivitäten der Fachstelle Inklusion der Stadt Oldenburg und die Aktivitäten des Landkreises Emsland zum Thema Inklusion vor. Gemeinsamkeiten, Vergleiche und Entwicklungsmöglichkeiten sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum wurden erörtert. Zur Diskussion stand, inwieweit gute Ansätze zum Thema „Inklusion“ auf den ländlichen Bereich übertragen werden können.

 

Der Vorsitzende des Kreisseniorenbeirats, Theo Weggert, betonte, dass es ihm ein großes Anliegen sei, Inklusion nicht nur mit den Begriffen „Behinderung“ und „Schule“ in Verbindung zu bringen, sondern dass hier auch die immer größer werdende Gruppe der Seniorinnen und Senioren im Zuge des demografischen Wandels in den Blickpunkt genommen werde.

 

Mit dem Zitat des Bundespräsidenten Joachim Gauck: „Inklusion ist keine Utopie. Sie ist eines der anspruchsvollsten Emanzipationsprojekte unserer Zeit. Inklusion folgt einem zutiefst humanen Prinzip, denn allen Menschen – ungeachtet ihrer angeborenen oder erworbenen Unterschiede – soll die bestmögliche Teilhabe und die bestmögliche Entwicklung möglich sein“ begrüßte Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis die zahlreichen Bürgermeister, kommunalen Ansprechpartner für das Ehrenamt/Seniorinnen und Senioren sowie die Kreisseniorenbeiratsmitglieder. Inklusion konzentriere sich nicht auf Behinderung, sondern sie baue auf „Enthinderung“. Und deshalb sei der wichtigste Perspektivwechsel, den die Gesellschaft auch vor Ort schaffen müsse, die Verlagerung der Aufmerksamkeit weg von den Defiziten hin zu den bislang ungenutzten Möglichkeiten. Inklusion könne nur gelingen, wenn alle die Hürden offen ansprechen würden. Auch nötige Kritik müsse hörbar sein.

 

Inklusion gehe nicht für, sondern nur mit Seniorinnen und Senioren, so Susanne Jungkunz. Eine gute Beteiligungskultur sei daher notwendig. Entsprechende Strukturen seien hier zu schaffen, da Seniorinnen und Senioren selbst am besten wüssten, was gut für sie sei. Die Kommunen seien dafür verantwortlich, den Rahmen zu gestalten. Dazu böten sich Angebotsforen, in denen sich alle Dimensionen der Vielfalt – Alt und Jung, Arm und Reich, Mann und Frau, Handicap oder nicht, Familien und Singles – begegnen können, Verantwortung übernähmen und ihr Lebensumfeld gemeinsam gestalten würden. Das sei gelebte gesellschaftliche Vielfalt und Inklusion.

 

Peters stellte fest, dass auch im Landkreis Emsland der Perspektivwechsel vollzogen sei. Inklusion sei schon auf dem Weg. Sie zeige sich bereits im Vorschulbereich, bei Arbeitsplätzen und inklusiven Betrieben, beim ambulant betreuten Wohnen und beim Sport.

 

Auf verschiedenen Veranstaltungen und Fachtagen zur Inklusion hätten Experten bereits über das „Wie“ diskutiert. Ein Fachtag zum Thema „Inklusion und Ehrenamt“ sei für den 17. November geplant.

 

Als Fazit der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass verstärkt die 60- bis 79-Jährigen nach ihren Wünschen befragt werden sollten. Das Erfahrungspotential dieser Zielgruppe sei ein wertvolles Gut, was es zu nutzen gelte. Zudem sei Inklusion auch Teilhabe von allen Menschen an der Gesellschaft und gehe uns alle an.

 

Weitere Informationen zum Beirat für Seniorinnen und Senioren sind beim Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Emsland unter der Telefonnummer 05931 44-1267 und der E-Mail-Adresse seniorenstuetzpunkt@emsland.de erhältlich.