Zukunftsforum Gesundheit 2017

Versorgungsatlas Landkreis Emsland

Bei der Gestaltung der Gesundheitsversorgung von morgen stehen wir vor Fragen, wie: Welche Gesundheitsleistungen sind wohnortnah bedeutsam? Wie sieht ein bedarfsgerechtes Versorgungsniveau aus? Wie gelingt die ärztliche und pflegerische Versorgung in der Fläche? Welche Möglichkeiten bieten Digitalisierung und Telemedizin? Wie können Schnittstellen (ambulant-stationär/ medizinisch-pflegerisch) überwunden werden?

 

Als Grundlage zur Beantwortung dieser Fragen und Darstellung der konkreten Versorgungslage im Emsland ist eine Ist-Analyse der derzeitigen Versorgungsstrukturen bedeutsam. Aus diesem Grund hat der Landkreis Emsland die Universitätsmedizin Greifswald beauftragt, einen Versorgungsatlas zu erstellen, sowie das Demenz-Servicezentrum des Landkreises Emsland und die geriatrische Versorgung im Emsland in den Blick zu nehmen. Beim Zukunftsforum Gesundheit wurde der Versorgungsatlas Landkreis Emsland vorgestellt.

 

Zunächst stellte Landrat Reinhard Winter heraus, dass man mit den Anstrengungen um eine gut aufgestellte Gesundheitsversorgung nicht bei null anfange. „Es gilt nun, auf Grundlage bereits bestehender Gesundheitsangebote mit den Akteuren vor Ort Maßnahmen und Projekte zu entwickeln, die Leistung, Entwicklung und Qualität von Gesundheitsversorgung und -förderung sicherstellen“, erklärte Winter.

 

In einem kurzen Filmbeitrag wurden die bisherigen Erfolge der Gesundheitsregion Emsland dargestellt:

 

 


 

Im Anschluss stellte Dr. Gisbert Voigt die Herausforderungen für die zukünftige Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum vor. Dabei ging er auf die medizinische Versorgung durch die Krankenhäuser und den Ärztemangel ein. Dr. Voigt betonte jedoch, dass die größte Herausforderung für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum der Mangel an Pflegekräften sei.

 

 

Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann erläuterte den Versorgungsatlas Landkreis Emsland, der als Datengrundlage für die Planung der zukünftigen Versorgung diene. Es sei davon auszugehen, dass im Emsland die Fallzahlen altersabhängiger Erkrankungen weiter steigen und somit weiteren Bedarf an medizinischer und pflegerischer Versorgung hervorrufen. Eine Herausforderung für die gesundheitliche Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen sei, ein Gleichge­wicht zwischen Zentralität (Wirtschaftlichkeit und Qualität) und Zugang (Erreichbarkeit) für die Bevölkerung zu erreichen.

 

 

Daraufhin ging Priv.-Doz. Dr. Neeltje van den Berg auf die Evaluation der geriatrischen Versorgung im Landkreis Emsland und des Demenz-Servicezentrums ein. Sie stellte heraus, dass für eine Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen innovative, flexible Versorgungsmodelle mit sektoren- und berufsgruppenübergreifender Zusammenarbeit geschaffen werden sollten. In der anschließenden Diskussion wurden auch die Möglichkeiten der Telemedizin beleuchtet, um eine Vernetzung der verschiedenen Leistungserbringer voranzutreiben.

  

 

 

 

Beim Zukunftsforum Gesundheit wurde der Versorgungsatlas Landkreis Emsland vorgestellt. Von links: Dr. Gisbert Voigt, Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Priv.-Doz. Dr. Neeltje van den Berg, Johanna Sievering, Landrat Reinhard Winter, Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis