Emsländisches Begleitforum zur Endlagersuche

 

+++++ Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat mitgeteilt, dass die Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle erheblich mehr Zeit als bisher bekannt in Anspruch nehmen soll. Laut öffentlichen Verlautbarungen ist nunmehr eine Zeitspanne von 2046 bis 2068 für eine Standortentscheidung genannt. +++++

 


05.11.2024: Vom Landkreis beauftragtes Öko-Institut untersucht weiteres Vorgehen
Zwischenstand bei Endlagersuche liegt vor – „Werden Verfahren eng begleiten“

 

Meppen. Im Prozess der Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle werden alle potenziell geeignete Gebiete im Landkreis Emsland weiter auf ihre Eignung untersucht. Der Landkreis Emsland hat die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des unabhängigen Öko-Instituts mit der Einschätzung der weiteren Schritte und Ergebnisse beauftragt.

 

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) ist beauftragt, einen Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland zu finden. Am vergangenen Montag (4. November) hat sie ihren aktuellen Arbeitsstand dargestellt. Dafür hat die BGE zunächst die Teilgebiete mit günstigen geologischen Bedingungen für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle weiter in Untersuchungsräume aufgeteilt und diese dann schrittweise bewertet. In den ersten beiden Schritten werden diejenigen Untersuchungsräume ermittelt, die sich als ungeeignet oder gering geeignet herausstellen. Diese sollen im Verfahren nicht weiter betrachtet werden. Die Untersuchungsräume, die damit inzwischen aus dem Verfahren ausgeschieden sind, können einer neuen interaktiven Kartendarstellung, dem BGE Endlagersuche Navigator, unter https://www.bge.de/de/endlagersuche/standortregionen/endlagersuche-navigator/ eingesehen werden.

 

Für den Landkreis Emsland zeigt der BGE Endlagersuche Navigator an, dass aus den bisher untersuchten Teilgebieten noch keine Untersuchungsräume als ungeeignet oder gering geeignet eingestuft wurden und damit aus dem weiteren Verfahren zur Endlagersuche herausfallen. Eine Einordnung ist bislang nicht erfolgt. Alle Untersuchungsräume innerhalb der Teilgebiete in Steinsalz und Tongestein werden weiter auf ihre Eignung als möglicher Standort hin überprüft. „Die BGE nähert sich schrittweise den Standortregionen an, die sie Ende 2027 für die übertägige Erkundung vorschlagen wird. Wir wollen im Landkreis Emsland diesen Zwischenstand nutzen, um noch einmal deutlich zu machen, dass wir dieses Verfahren eng begleiten werden“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.

 

Der Landkreis Emsland hat das Öko-Institut damit beauftragt, sich die verbleibenden Untersuchungsräume näher anzuschauen und die Einordnung der BGE auf Nachvollziehbarkeit hin zu überprüfen. „Ziel der Beauftragung ist nicht nur, eine fachliche Einschätzung zu erhalten, sondern wir haben dies im Rahmen eines Begleitforums umgesetzt, mit dem wir regionale Kräfte bündeln. Das Verfahren der Endlagersuche für den Landkreis Emsland wird durch die wissenschaftliche Begleitung transparent und nachvollziehbar. Wir können Argumente sammeln, sind damit handlungsfähig und können uns in den geeigneten Verfahrensschritten rechtzeitig einbringen“, so Burgdorf weiter.

 

Das Thema der Endlagersuche beschäftigt das Emsland seit den 1970er Jahren. U. a. mit den Salzstöcken Wahn, Lathen und Börger waren in der Vergangenheit und sind auch aktuell drei emsländische Standorte betroffen. Der Landkreis Emsland hatte sich bereits in der Vergangenheit wiederholt fraktionsübergreifend gegen eine Nutzung als Endlagerstandort ausgesprochen.

 

 


Emsländisches Begleitforum zur Endlagersuche 

 

Dass das Emsland für die bundesweite Endlagerung hochradioaktiver Abfallstoffe nicht zur Verfügung stehen wolle, hatte Landrat Marc-André Burgdorf bereits 2020 unmissverständlich deutlich gemacht. Diese Ablehnung wurde auch im emsländischen Kreistag Anfang Oktober mit großer Mehrheit bestätigt. Gleichzeitig erfolgte der Beschluss, den Prozess der Endlagersuche mit einem öffentlichen Forum kritisch zu begleiten. „Ziel dieses Begleitforums sind der Austausch und die Bündelung der regionalen Kräfte. Wir wollen dazu das Verfahren der Endlagersuche erörtern, Argumente sammeln und uns somit wappnen für zukünftige Diskussionen“, erläutert Burgdorf.

 

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte Ende September 2020 einen Zwischenbericht vorgestellt und dabei 90 Regionen in Deutschland benannt, die aus geologischen Gründen für ein Atommüll-Endlager geeignet sein könnten – darunter mit den Salzstöcken Wahn, Lathen und Börger auch drei emsländische Standorte. In weiteren Schritten werden die theoretisch denkbaren Räume erst überirdisch und anschließend unter Tage erkundet, so dass nach und nach einzelne Optionen ausscheiden und bis 2031 der bestmögliche Ort zur Endlagerung gefunden sein soll. Bei Standorten, die in die engere Wahl kommen, wird die BGE mit Regionalkonferenzen den Dialog vor Ort suchen – und das hiesige Begleitforum dient der Vorbereitung auf mögliche Konferenzen des BGE im Emsland.

 

Um den gesamten Prozess der Endlagersuche kritisch bewerten zu können, hat sich der Landkreis Emsland die Unterstützung des Experten Dr. Saleem Chaudry vom Öko-Institut e.V. aus Freiburg gesichert.


28.02.2022: Begleitforum Endlagersuche

 

Online-Veranstaltung des Landkreises am 28. Februar 2022 um 19 Uhr: Experte Dr. Saleem Chaudry vom Öko-Institut e.V. aus Freiburg war am Nachmittag im Ausschuss für Umwelt und Natur zu Gast und hat abends im Rahmen der Online-Veranstaltung gemeinsam mit Kreisbaurat Dirk Kopmeyer den aktuellen Stand des Verfahrens und die Ansatzpunkte des Landkreises erläutert. 

 

Hier ist die vollständige Onlineveranstaltung einzusehen (ca. 50 Minuten): 

 

 

 

 


 

10.-12.06.2021: Fachkonferenz Teilgebiete

 

Der Landkreis Emsland hat auf der Fachkonferenz Teilgebiete folgende zwei Anträge eingereicht:

 

 

Die Anträge sollen nunmehr in der eigens eingerichteten Arbeitsgruppe M 1 „Zwischenbericht und StandAG“ besprochen werden. Die Arbeitsgruppe M 1 wird noch vor der dritten Fachkonferenz Teilgebiete, die Anfang August stattfinden soll, tagen.

 

Die ausführlichen Anträge des Landkreises Emsland sind unter folgendem Direktlink einsehbar:

 

 

Darin zu finden ist auch ein Schreiben an das Nationale Begleitgremium, das den Teilnehmenden der Fachkonferenz Teilgebiete zur Kenntnis gegeben wurde.

 

Update September 2021: Die Arbeitsgruppe Vorbereitung hat die gesammelten Ergebnisse der Fachkonferenz an die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH übergeben.


Der Bericht der Fachkonferenz Teilgebiete - Februar 2021 bis August 2021 - ist inkl. des emsländischen Antrags (ab Seite 39) hier verfügbar:

 

 

 

Hier finden Interessierte zudem ein Antwortschreiben der Bundesgesellschaft für Endlagerung auf unsere Stellungnahme zum Zwischenbericht Teilgebiete sowie ein Antwortschreiben des Nationalen Begleitgremiums mit Blick auf verschiedene Fragen zur weiteren Vorgehensweise:

     

 

 


 

 

26.01.2021: Ausschuss für Umwelt und Natur - Auftaktveranstaltung des Begleitforums Endlagersuche 

 

Im Ausschuss für Umwelt und Natur hat Steffen Kanitz, stellvertretender Geschäftsführer der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), am Nachmittag des 26.01.2021 den Ablauf und die denkbaren Standorte der Region beleuchtet:

 

 

Die gesamte Auftaktveranstaltung des Begleitforums, die am 26.01.2021 ab 19 Uhr als Onlineveranstaltung stattgefunden hat, ist hier öffentlich verfügbar. Enthalten ist neben der Einführung in das Thema durch Kreisbaurat Dirk Kopmeyer auch die vollständigen Ausführungen von Steffen Kanitz (BGE) aus dem Umweltauschuss sowie ein Statement und Erläuterungen durch Dr. Saleem Chaudry (Öko-Institut e.V.).

 

 

   


 

Hier stehen der erste Bericht von Dr. Saleem Chaudry, Öko-Institut e.V., sowie das Schreiben des Landkreises an die BGE auf Grundlage dieser fachlichen Einschätzung zum Download bereit:

 

 

 

 


 

Interessierte, die im Begleitforum mitwirken möchten, teilen dies per E-Mail an bf-endlagersuche@emsland.de mit. Sie erhalten bei Bedarf weitere Informationen, Einladungen zu Veranstaltungsterminen u.a.


 

Weiterführende Links und Informationen: